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Jubelnarr schrieb am 1.2. 2002 um 23:56:25 Uhr über

Schelling

Der 1775 zur Geniezeit in Leonberg (Württemberg) geborene Friedrich Wilhelm Josef Schelling, geadelt 1807, und hervorragend-genial begabte Pfarrerssohn Friedrich Wilhelm Josef Schelling promovierte in zwei Fächern bereits 1792 am Tübinger Stift, wo er zumal Philosophie, Theologie, Geschichte und Physik studierte. Dort stand er auch in Freundschaft mit den beiden ebenfalls am Orte studierenden rund fünf Jahre älteren Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) und Friedrich Hölderlin (1770–1843). Die Französische Revolution wird von diesen drei Jungen Leuten sehr begrüßt.
Schelling hielt ab 1795 zunächst als Hauslehrer (Hofmeister) zur Begleitung zweier junger Barone an die Universität in Leipzig Stellung. Er war bereits mit einigen philosophischen Schriften und Abhandlungen mit Erfolg hervorgetreten. In dieser Leipziger Zeit beschäftigt sich Schelling mit naturwissenschaftlichen, mathematischen und medizinischen Studien . Sehr ist er an dem empirischen Wissensstand der schnell expandierenden Wissenschaft seiner Zeit interessiert. Hieraus, aus diesem gesonderten Interesse an Welt und Wissen, Natur und Wissenschaft, entwickelt sich bei ihm der Gedanke zur Entwicklung einer Philosophie der Natur, jener Naturphilosophie, mit der Schelling unvergessen in die Philosophiegeschichte eingegangen ist. Desweiteren veröffentlichte Schelling 1800 das `System der transzendentalen Idealismus´, in welchem er wie in seinen ersten Philosophischen Bemühungen erneut Fichtesche Grundgedanken bearbeitete und die Natur in den Hintergrund tritt.
1798 wird er auf Grund Goethes Unterstützung an die Jenaer Universität zum Nachfolger Fichtes berufen. In Jena trifft er auch auf den Kreis der Frühromantiker sowie seine zu diesem Kreis hinzuzählende spätere Frau, welche zu diesem Zeitpunkt des Kennenlernens noch Ehefrau eines der Schlegelbrüder ist, Caroline, die er 1803 heiratet. Schelling steht im Zenit seines hohen Ruhms in jener Zeit. 1802-1803 kommt es zur Zusammenarbeit mit Hegel bei der Herausgabe des Kritischen Journals der Philosophie. Diese ganzen Jahre bis zum Tode seiner ersten Frau 1809 werden nun die nach außen gerichtet fruchtbarsten seines Schaffens; Schelling veröffentlicht annähernd jährlich .
Schelling durchläuft in seinem Leben verschiedene Phasen seines Philosophierens und konstruiert verschiedene Denkgebäude, die sich aber durchaus gegenseitig durchweben und ihre konkreten Verknüpfungsorte aufweisen. Ein fertiges abgeschlossenes System stellte er dagegen recht eigentlich nicht auf. Er schreibt: “ Mir war es nicht um ein System zu tun, dessen ich mich als eines eignen rühmen konnte, sondern nur um ein solches, das mich selbst befriedigte.“ Seine Themenfelder erstreckten sich über „Erkenntnistheorie, Metaphysik, Natur- und Kunstphilosophie, aber auch Rechts- und Religionsphilosophie“ . Diese zusammen zu seinem Interesse an der empirischen Naturwissenschaft und der Medizin zeigen sein weit gestreutes Erkenntnisstreben.

DeutscherIdealismus



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