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Nelle schrieb am 18.5. 2001 um 02:18:35 Uhr über

Schabe

Ratten, Schaben, Motten -
Schädlinge auf dem Vormarsch

Gesundheitssenatorin Beate Hübner gab Tips
zur Bekämpfung des Ungeziefers

Von Kerstin Ullrich

Wanderratten, Schaben, Pharaoameisen,
Vorratsschädlinge, Kleidermotten und Taubenzecken
- Berlin sieht sich einer unappetitlichen Invasion
ausgesetzt. Gesundheitssenatorin Beate Hübner
(CDU) warnte gestern vor dem Vormarsch der
Schädlinge, die Gefahren für den Menschen mit sich
bringen können: "Teilweise sind ganze Straßenzüge
befallen."

»Ein echtes Problem« werden die Ratten, betonte
Schädlingsexperte Stephan Scheurer. Wegen der
starken Bautätigkeit würden die Tiere zunehmend aus
dem Erdreich aufgescheucht und durch Taubenfutter
oder Imbißbuden sichtbar in die Innenstadtbezirke
angelockt. Weil die Hauseigentümer seit dem vorigen
April laut Schädlingsverordnung die Kosten für die
Rattenbekämpfung selbst tragen müssen, gab es 1997
etwa 1000 Anzeigen weniger als 1996.

Doch Detlef Kaden vom Landesamt für
Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und Technischer
Sicherheit geht davon aus, daß das Anzeigenverhalten
nach einer kurzen »Umstellungszeit« wieder ansteigen
wird. Denn die aufgescheuchten Ratten suchen
Zuflucht vor allem in maroden Altbauten, Müllbergen,
defekter Kanalisation und überbauten
Kanalisationssträngen. Seit kurzem werden daher
auch Kanalarbeiter in der Schädlingsbekämpfung
unterwiesen, erklärte Senatorin Hübner. Wer der
Meldepflicht von Ratten nicht nachkommt, muß mit
einem Bußgeld von bis zu 50 000 Mark rechnen.

"Einsätze, Probenahmen und Bekämpfung nehmen
insbesondere bei Schaben und Vorratsschädlingen
zu", erklärte Stephan Scheurer. Allein 1500
telefonische Beratungen und 902
Probeuntersuchungen führte das Berliner
Schädlingsbekämpfungsteam vom Institut für
Umweltanalytik und Humantoxikologie (Tel.:
3 029 792) im Jahr 1997 durch. Wenn bei
Dachgeschoßausbauten nicht sorgfältig kontrolliert
wird, so Scheurer, können Taubenzecken drei Jahre
ohne Nahrung in ihren Verstecken überleben und auf
menschliche Wirte warten - besonders betroffen von
diesen Blutsaugern seien die Bezirke Kreuzberg und
Prenzlauer Berg. Pharaoameisen treten, von Fleisch
und Süßigkeiten angezogen, gleich millionenfach auf
und breiten sich über Schächte in bis zu zehn
benachbarten Häusern aus.

Die Zunahme von Kleidermotten erklärte Experte
Scheurer mit modernem Konsumverhalten: "Wir
besitzen zuviel Kleidung, die Pflege läßt allgemein
nach." Senatorin Hübner steuerte einen persönlichen
Tip zur Reinigung von mottenbefallenen Kuscheltieren
bei: "Das Stofftier zwei Tage in die Tiefkühltruhe
legen." Als weitere Gründe für den
Schädlingsvormarsch nannte Zoologe Scheurer die
Zunahme von Verstecken durch Verkleidung
»designstörender« Leitungen und überheizte
Wohnungen: "Bei Temperaturen über 14 Grad
können sie sich prächtig vermehren." Die Senatorin
warnte überdies vor zu lange lagernden
Lebensmittelvorräten und riet zu Frischekost.


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