Augenblicklich ist mein Verhältnis zu Konrads Grab noch ein wenig problematisch. Gewiss, ein, zwei mal die Woche gehe ich hin, harke die abgefallenen Blüten zusammen, kratz mal einen Vogelschiet vom Stein ab und setze mich dann auf die gegenüberliegende Bank, die mir der Friedhofsgärtner dankenswerterweise auf jene freie Grabfläche gestellt hat, die ich in einer romantischen Anwandlung gleich mit erworben habe. Aber wenn die Geschäftigkeit von der Trauer abgelöst wurde und auch diese in einem letzten Durchschniefen besiegt ist, tauchen manchmal Bilder in meinem Kopf auf, Bilder, sag ich... Doch da muss ich durch, eine Feuerbestattung wäre nicht in Frage gekommen und in ein paar Jahren werde ich in Frieden zu seinen Knochen reden können, wenn meinem nervösen Geist bis dahin nicht der pH–Wert des Friedhofsbodens den Gedanken an Wachsleichen eingeflüstert hat.
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