Bislang beschränkten sich meine sinnlichen Erfahrungen während des Reitunterrichts auf die klatschenden Geräusche, die mein lederüberzogener Arsch immer dann auf dem Sattel machte, wenn ich im leichten Trab oder beim Aussitzen aus dem Rhythmus kam, auf die geduldige Wärme eines zu streichelnden Pferdehalses und die angenehme Ermattung nach der Stunde, wenn mein ganzer Bewegungsapparat von einer entspannten Mattigkeit und Rückenmüde durchschossen ist, nicht unähnlich dem Gefühl nach einer gelungenen Geschlechtsbetätigung. Heute allerdings, als ich mit Heinz in der Sattelkammer verschiedene Chaps und Stiefel ausprobierte und er mir beim Ausziehen eines zu engen Paares in Stiefelknechtmanier behilflich war (»Streck den Fuß zwischen meinen Beinen durch und den anderen kräftig an meinen Hintern drücken«), da beschlich mich eine Ahnung von kommenden Freuden der Horsemanship, und ich äugte verstohlen über seinen gebeugten Rücken zur offenen Tür, in der ich schon Carsten und Gesa vorbeischlendern wähnte, jeder von ihnen einen Pferdeapfel mümmelnd und einander zärtlich den Pissfleck tätschelnd.
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