den verschiedenen Lautfolgen realisiert der Maestro dann eine Der Indio in der Großstadt Komposition. jeder darf einmal Maestro sei,.
Melodie Unsere Wahrnehmung ist selektiv, sie wird auch von unserer
jeweiligen Umwelt bedingt. Ein Großstadtkind hat schon gelernt,
aus der Überfülle visueller und akustischer Reize die herauszufilWir bewegen uns, paarweise gegenüberstehend, 'in Rhythmus tern, auf die es ankommt, einen Ind'o dagegen würde eine solche
einer Melod' 1 1 1 1
le. Einer gibt eine Melodie an, die anderen führen Re'züberflutung in der Großstadt völlig verstören.
eine Bewegung dazu aus. 1 1 1
Die Übung - man kann sie Teilnehmern mit auf den Nach-
Geräusch und Bewegung hauseweg geben - besteht darin, sich in den Indlo hineinzuverset-
zen: alles, selbst das Vertrauteste, als neuartig und befremdend zu
erleben, sich auch der Gefahren bewußt werden, die überall im Wir bilden zwei Gruppen. Die eine Gruppe stößt bestimmte modernen Alltag drohen, und versuchen, Ordnung, Sinn ins Laute oder Geräusche aus (Tierstimmen, Blätterrascheln, Stra- »Chaos« zu bringen. jede automatisierte Bewegung so ausfahren,
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ßen-, Fabr'klärm), die andere Gruppe macht dazu assende Be- als würde man sie zum ersten Mal im Leben ausfahren.
wegungen p
- Das heißt aber nicht, daß z. B. die visuelle Umsetzung Die gleiche Übung kann auch mit umgekehrtem Vorzeichen von »Miau«-Lauten die Darstellung einer Katze zu sein hat, son- ausgeführt werden: ein »Zivilisierter« wird in eine >prlmltl'VC« dern das, was sich der einzelne Teilnehmer unter diesem Laut Gesellschaft versetzt und muß neue Rituale erlernen, sich an die
vorstellt, was er damit assoziiert. Normen einer fremden Gesellschaft anpassen. Das können wir
Rituelle Geräusche häufig auf Reisen feststellen: das anfängliche Staunen über alles,
was uns umgibt, stumpft sehr rasch ab, bis wir kaum mehr etwas
Die eine Gruppe ahmt Geräusche nach, die zu bestimmten Ritua- als fremdartig wahrnehmen.
len gehören: so z. B. der Wecker zum morgendlichen Aufstehen, die Fabriksirene zum Arbeitsbeginn, Lärm im Kaufhaus, auf dem Schulhof, in einem HÜttenwerk, Feierabendgeräusche usw. Die andere Gruppe macht die passenden Bewegungen dazu.
Musik und Tanz
Vor allem afro-brasillanische Rhythmen wie Samba, Batucada, Capoelra, die mit abgerundeten Bewegungen und fast immer rückwärts getanzt werden, eignen sich gut zum Aufwärmen, aber auch, um eine Übungsfolge abzuschließen. Man kann zum gleichen Zweck auch ein Tonband mit höherer Geschwindigkeit laufen lassen. Alle diese Übungen sollen langsam anlaufen und sich nach und nach steigern. S le sollen Spaß machen und nicht übermäßig anstrengen.
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