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mechanical boy schrieb am 8.7. 2002 um 00:19:16 Uhr über

SVV

Selbstverletzendes Verhalten






Definition





Die Absicht der absichtlichen Schädigung des eigenen Körpers. Die Verletzung fügt man sich selbst zu, ohne die Hilfe einer weiteren Person, um eine Spannungserleichterung zu bewirken. Die Verletzung ist ernst genug, eine Gewebeschädigung (wie z.B. Narben) hervorgerufen. Süchte aller Art dienen genauso der Selbstzerstörung wie gewalttätige Beziehungen, in der ich einen anderen mich prügeln und verletzen LASSE .





Gründe



Es gibt Beweise, dass SVV-ler, wenn sie konfrontiert sind mit starken Emotionen oder erdrückenden Situationen, die Selbstverletzung als Bewältigungsmittel wählen, weil es ihnen eine schnelle Erleichterung von der Angst und der Anspannung bringt. Diese Situationen verursachen eine Steigerung körperlicher Erregung, und die Selbstverletzung senkt schnell den Level der Erregung wieder auf »Normal-Niveau«. Der SVV-ler mag eine Erleichterung verspüren, aber selbst wenn er sich danach schuldig oder ärgerlich fühlt, ist es doch in keinem Fall mit den vorhergehenden schlechten Gefühlen oder der unerträglichen Spannung zu vergleichen. Menschen, die sich selbst verletzen, neigen dazu, depressiv-niedergeschlagen zu sein, und erleben eine depressive Stimmung mit einem hohen Grad an Unruhe und Sensibilität für Ablehnung und darunterliegende Spannung. Sie können häufig nicht mit ihren (intensiven) Gefühlen umgehen, und es scheint einen biologisch erklärbaren Antrieb dafür zu geben. Sie neigen zu leichter Aggressivität und ihr Gemütszustand zum Zeitpunkt der Selbstverletzung ist wahrscheinlich eine stark intensivierte Version einer langbestehenden zugrundeliegenden Stimmung.

Die meisten SVV-ler zeigen ein stimmungsabhängiges Verhalten und handeln in Übereinstimmung mit den Forderungen ihres gegenwärtigen Gefühlszustandes, anstatt längerfristige Wünsche und Ziele zu erwägen. Viele SVV-ler wollen die Gefühle und Emotionen ablehnen, wenn sie es aber nicht schaffen, diese zu unterdrücken, richten sie sie gegen sich selbst.


Selbsteverletzung kann ihnen also helfen, sich (kurzfristig) von intensiven Gefühlseindrücken und Empfindungen, wir Ärger/Wut, Traurigkeit, Einsamkeit, Scham, Schuld und anderen seelischen Qualen zu befreien.


Für viele, die sich schneiden, ist das ein Ventil, den innerlich aufgestauten Druck herauszulassen. Andere wiederum empfinden sich selbst als so taub und gefühllos, dass erst der Anblick ihres eigenen Blutes ihnen zeigt, dass sie noch leben. Es ist für viele Betroffene einfacher, mit körperlichen Schmerzen umzugehen als mit seelischen Qualen.



Gefühle der Depression, Selbstablehnung, Selbsthaß, Trennungsängste, Schuld, und Depersonalisation

Befehlshalluzinationen

Notwendigkeit der Sinnesstimulation

Entzug elterlicher Liebe, und eine dysfunktionale Familie
die Unfähigkeit mit zunehmender psychischer/körperlicher Spannung/Anspannung als einen Weg der »Gesundung« fertigzuwerden.





Die Ursachen:



Viele Menschen, die sich selbst verletzen, haben während ihrer Kindheit ein oder mehrere Traumen erlebt, oder aber Vernachlässigung, Erniedrigung und ähnliches. Laut einer Studie (van der Kolk, Perry, und Herman 1991) über Patienten, die unter SVV leiden, können verschiedene Gegebenheiten während der Kindheit bis zur Pubertät zuverlässige Indikatoren sein für die Häufigkeit und die Schwere der Verletzungen. Zum Beispiel: Physischer oder sexueller Missbrauch, körperliche oder emotionale Vernachlässigung und chaotische Familienverhältnisse.


"Wenn eine Patientin sich selber verletzt können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Frau in ihrer Kindheit erheblich verletzt worden ist. Wir wissen nur nicht, wie.



Ein Trauma, ein schlimmes Ereignis sorgt für ein seelisches Chaos. Wenn man dann nicht die richtige Unterstützung (seelische Hilfestellung, Fürsorge der Eltern, mentale Stabilität der Eltern) bekommt, muss man alleine damit fertig werden. Oftmals kommt es dabei zu Gefühlen von Vernachlässigung und Wertlosigkeit... Je jünger man zu dem Zeitpunkt des schlimmen Ereignisses ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, später sich selbst zu verletzen. Oft auch werden die Ereignisse verdrängt, scheinbar vergessen. Irgendwann, Jahre später, kann durch ein anderes bedeutsames Ereignis das alte Erlebte wieder »hochkommen«. Alte Bilder kommen plötzlich wieder zum Vorschein (Flashbacks ).


SVV, Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Dissoziation, Depersonalisation wie Derealisation, u.a. basieren häufig auf einem Trauma.

Häufige Traumata sind: Vergewaltigung, sex. Missbrauch, emotionaler Missbrauch, körperliche Angriffe (Gewalt), Verlust eines Partners, Kindes oder der Bezugsperson.


Trotzdem ist die Krankheitsgeschichte oft auch unabhängig von einem Missbrauch:


Obwohl sexueller und physischer Missbrauch und Vernachlässigung SVV offensichtlich stark begünstigen, hält die Umkehrthese diesem nicht stand. Viele von denen die sich selber verletzen, haben in der Kindheit keinen Missbrauch erlebt. Eine Folgestudie von Brodsky (1995) zeigte, dass Missbrauch in der Kindheit nicht die Voraussetzung dafür ist, als Erwachsener an Selbstverletzung oder Dissoziation zu leiden.


Generell kann man sagen, dass es einen grundlegenden Charakterzug bei den SVV-lern gibt, welchen andere Leute nicht haben. Dieser ist viel subtiler als der Missbrauch als Kind. Die Arbeit von Linehan gibt gute Hinweise, welches dieser Charakterzug ist:

Linehan (1993a) spricht darüber, dass Leute mit SVV in krankmachender Umgebung aufgewachsen sind. Während alle Arten von Missbrauch ganz sicher krank machen, so gibt es auch andere Situationen, die krank machen können.


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