>versenden | >diskutieren | >Permalink 
Ralf, am 20.6. 2013 um 23:07:01 Uhr
SEKUNDENVERBRAUCHSMATERIAL


Androide
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kopf eines weiblichen Androiden (Projekt von Hanson Robotics)

Androide, auch Android, (von griechisch ἀνήρ aner ‚Mann‘, ‚Menschund εἶδος eidos ‚Aussehen‘, ‚Gestalt‘ → ‚menschenförmig‘) ist die Bezeichnung für einen Roboter, der einem Menschen täuschend ähnlich sieht und sich menschenähnlich verhält. Ein Androide ist somit ein spezieller humanoider Roboter. Ein humanoider Roboter in Form einer Frau wird gelegentlich auch Gynoid(e) (gr.: γυνή gyneFrau‘) genannt.
Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Begriffliche Abgrenzung
3 Androide Forschungsroboter
4 Androiden in der Science-Fiction
5 Beispiele in Film und Fernsehen
6 Siehe auch
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise

Geschichte

Der Begriff Androide wurde bereits um 1740 von Eberhard David Hauber verwendet. Laut Hauber hat Gabriel Naude den Begriff für eine sprechende Bildsäule von Albertus Magnus verwendet.[1] Im 19. Jahrhundert wurden Automaten wie Jacques de Vaucansons Flötenspieler oder auch der Schachtürke als Androiden bezeichnet.[2] Auch Pierre Jaquet-Droz hatte zwischen 1770 und 1774 drei Androiden konstruiert, die Jaquet-Droz-Automaten. Geforscht wurde zu dieser Zeit auch an sprechenden Maschinen, etwa durch Friedrich von Knauss, Valentin Merbitz und Wolfgang von Kempelen. Die Konstruktion eines Sprachautomaten gelang jedoch nicht. Als der Schachtürke als Fälschung entlarvt wurde, ließ auch das Interesse an menschenähnlichen Automaten nach.

In der Literatur wurden menschenähnliche Roboter im frühen 19. Jahrhundert bei Jean Paul (Der Maschinenmann) und E. T. A. Hoffmann (Der Sandmann, Die Automate) thematisiert. Von Julius Stettenheim wurde 1895 (Muckenich's Reden und Thaten) auch der Begriff Androide verwendet.

Seit dem 20. Jahrhundert werden Androiden regelmäßig in der Science-Fiction-Literatur und der Futurologie beschrieben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden auch wieder reale Androiden, wie der Repliee Q1 (2003), entwickelt
Begriffliche Abgrenzung
Repliee Q1

Ein Androide unterscheidet sich von einem humanoiden Roboter vor allem durch menschenähnlichen Körperbau und menschliche Gesichtszüge. Idealerweise besteht der Androide aus Material, das menschlichem Gewebe ähnelt, einbezogen einer der Haut entsprechenden Hülle.[3][4]

Eine abstraktere Unterscheidung zwischen Androiden und anderen humanoiden Robotern erfolgt durch die Betrachtung des Uncanny-Valley-Phänomens. Dabei wird die Akzeptanz gemessen, die ein menschlicher Beobachter Robotern entgegenbringt, die einem Menschen mehr oder weniger ähnlich sind. Ist ein (humanoider) Roboter deutlich als solcher zu erkennen und weist er menschliche Eigenschaften auf, wird dies als angenehm und positiv empfunden. Nimmt die Menschenähnlichkeit aber weiter zu, dann beginnt der Beobachter, die vermeintlichen Defizite (in der Bewegungsfähigkeit, bei der Sprache, etc.) nach tatsächlichen menschlichen Maßstäben zu beurteilen und die Akzeptanz nimmt ab (das Uncanny Valley) [5]. Erst mit stark zunehmender Menschenähnlichkeit und wachsender Perfektion steigt die Akzeptanz wieder. In diesem Bereich hoher Menschenähnlichkeit spricht man von Androiden.
Androide Forschungsroboter

Repliee Q1, Universität Osaka
Geminoid HI-1, ATR, Japan

Androiden in der Science-Fiction
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst entfernt. Bitte hilf der Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Näheres ist eventuell auf der Diskussionsseite oder in der Versionsgeschichte angegeben. Bitte entferne zuletzt diese Warnmarkierung.

Androiden sind nicht nur wegen ihres dramaturgischen Potentials beliebte Elemente der Science-Fiction. Auch ihre einfache Darstellung durch menschliche Schauspieler machte sie in der Vergangenheit zu attraktiven Figuren für Film und Fernsehen.

Generell lässt sich dabei eine Entwicklung in der Darstellung der künstlichen Menschen erkennen. Während in den 1950er und 1960er Jahren Androiden vor allem rein logisch denkende, vollkommen emotionslose und damit bedrohliche Wesen waren, wurden sie in den folgenden Jahrzehnten zunehmend menschlicher dargestellt. Obwohl sie weiterhin häufig als Antagonisten auftraten, waren sie zunehmend emotionalere Feinde, die Liebe und Hass, Zuneigung und Verachtung empfinden konnten.

Besonders konsequent zeigt sich diese Entwicklung in den Star-Trek-Serien. Während in der Originalserie Raumschiff Enterprise (TOS, 19661969) Androiden und künstliche Intelligenzen durchgehend als gefühllose Bedrohung dargestellt wurden, trat in Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert (TNG, 19871994) mit Data ein Android als Besatzungsmitglied und Sympathieträger auf, der in einigen Folgen und in den Star-Trek-Kinofilmen sogar (durch einenEmotions-Chip“) über Emotionen verfügt. Wenn man den holographischen Arzt aus Star Trek: Raumschiff Voyager (VOY, 19952001) trotz seines nicht dauerhaft physischen Körpers als Androiden auffasst, bildet er den Abschluss dieser Entwicklung der Androiden hin zum Menschlichen. Der Android ist nicht mehr nurwie zuvor bereits Data – rechtlich und sozial mit den humanoiden Besatzungsmitgliedern gleichgestellt, sondern verfügt auch charakterlich über eine vollkommen menschliche Persönlichkeit mit allen Begleiterscheinungen wie Ärger oder Eitelkeit.
Beispiele in Film und Fernsehen

Metropolis (Film), 1927, Maschinenmaria
Astro Boy, 1963
Westworld, 1973, Gunslinger
Schach dem Roboter, 1975
Die Frauen von Stepford, 1975 (in der Neuverfilmung 2004 sind die Frauen hingegen Cyborgs)
AlienDas unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, 1979, Ash
Der Android, 1982, Max 404
Blade Runner, 1982, Replikanten
Terminator, 1984, Terminator T-800
AliensDie Rückkehr, 1986, Bishop
Die AndroidenSie sind unter uns, 1986
Dragonball (Anime), 1986-1989, Major Metallitron, C8
Cherry 2000, 1987, Cherry
Spuk von draußen, 1987, Opa Rodenwald
Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert, 1987-1994, Data
Dragonball Z, 1989-1996, C16, C17, C18, C19, Dr. Gero, Cell
Terminator 2Tag der Abrechnung, 1991, Terminator T-800 und T-1000
Alien 3, 1992, Bishop
Dragonball ZThe Movie: Angriff der Cyborgs C13, C14, C15
AlienDie Wiedergeburt, 1997, Annalee Call
Der 200-Jahre-Mann, 2000, Andrew Martin
Andromeda, 2000-2005, Rommie, Doyle
A. I. – Künstliche Intelligenz, 2001, David Swinton, Gigolo Joe
Battlestar Galactica, 2003, Zylonen
Terminator 3Rebellion der Maschinen, 2003, Terminator T-800 und T-X
I, Robot, 2004
2046, 2004, Android im Zug (Faye Wong)
Terminator - Die Erlösung, 2009, Terminator T-600, T-700 und T-800
Prometheus - Dunkle Zeichen, 2012, David
Real Humans - Echte Menschen, 2012

Siehe auch

Automat
Homunkulus
Humanoider Roboter
Cyborg

Literatur

Philip K. Dick: Blade Runner. Heyne, ISBN 3-453-21728-4
Robert Silverberg (Hrsg.): The Androids Are Coming: Philip K. Dick, Isaac Asimov, Alfred Bester, and More. ISBN 1-58715-240-1
Michaela Krützen: Der perfekte Vater und der ideale Sohn. Zwei Maschinenmenschen im Film. In: Neue Rundschau 114. Jahrgang (2003) Heft 1, S. 36-46
Frank Wittig: Maschinenmenschen: zur Geschichte eines literarischen Motivs im Kontext von Philosophie, Naturwissenschaft und Technik. Königshausen & Neumann, 1997. ISBN 978-3826012426

Weblinks
Wiktionary Wiktionary: Android – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Android World: nahezu allumfassende Seite zum Thema

(engl.)
MIT Artificial Intelligence Laboratory – Humanoid Robotics Group

(engl.)
Humanoider Muskelroboter ZARx

Telepolis: Intelligente Systeme (archiviert)


Einzelnachweise

Eberhard David Hauber: Der Android des Albertus Magnus. Auszug

auf physiologus.de
Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, F. A. Brockhaus, Leipzig 1833
↑ Jeff Prucher: Brave new words: the Oxford dictionary of science fiction

. Oxford University Press, 7 May 2007, ISBN 978-0-19-530567-8, S. 67 (Zugriff am 22 November 2011).
↑ Anthropologische und Ethische Aspekte Von Ki-Technologien

, S.14, Tim Van Der Horst, 2009.
The Uncanny Valley, Masahiro Mori, 1970

, Übersetzung auf androidscience.com, Karl F. MacDorman and Takashi Minato, 2005

Kategorien:

Roboter
Fiktiver Gegenstand
Science-Fiction

Navigationsmenü

Benutzerkonto anlegen
Anmelden

Artikel
Diskussion

Lesen
Bearbeiten
Versionsgeschichte

Hauptseite
Themenportale
Von A bis Z
Zufälliger Artikel

Mitmachen

Artikel verbessern
Neuen Artikel anlegen
Autorenportal
Hilfe
Letzte Änderungen
Kontakt
Spenden

Drucken/exportieren
Werkzeuge
In anderen Sprachen

العربية
Български
Bosanski
Català
Česky
Dansk
English
Esperanto
Español
Eesti
Suomi
Français
Galego
עברית
हिन्दी
Hrvatski
Kreyòl ayisyen
Magyar
Bahasa Indonesia
Italiano
日本語
ಕನ್ನಡ
한국어
Latina
Lietuvių
Македонски
Nederlands
Norsk bokmål
Polski
Português
Română
Русский
Srpskohrvatski / српскохрватски
Slovenčina
Slovenščina
Српски / srpski
Svenska
ไทย
Türkçe
Українська
اردو
Oʻzbekcha
中文
Bân-lâm-gú
Links bearbeiten

Diese Seite wurde zuletzt am 30. April 2013 um 01:53 Uhr geändert.
Abrufstatistik

Der Text ist unter der LizenzCreative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklärst du dich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie einverstanden.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.

Datenschutz
Über Wikipedia
Impressum
Mobile Ansicht

Wikimedia Foundation
Powered by MediaWiki




   User-Bewertung: /

Bewerte die Texte in der Datenbank des Assoziations-Blasters!

Hiermit wurden Dir 2 Bewertungspunkte zugeteilt. Wenn Dir ein Text unterkommt, der Dir nicht gefällt, drücke den Minus-Knopf, findest Du einen Text, der Dir gefällt, drücke den Plus-Knopf. Jede Bewertung verbraucht einen Deiner Bewertungspunkte.

Damit Deine Bewertungs-Punkte erhalten bleiben, muss ein Cookie auf Deinem Computer abgelegt werden. Bitte wähle, ob der Cookie für vier Monate oder nur für eine Woche gespeichert werden soll:

Mehr Informationen über das Bewertungssystem
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | Hilfe | Startseite