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wuming schrieb am 6.6. 2010 um 14:33:17 Uhr über

Sänger

Randy Newman (* 28. November 1943 in Los Angeles, Kalifornien, als Randall Stuart Newman) ist ein US-amerikanischer Sänger, Pianist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Werke
2.1 Alben
2.2 Filmmusik
3 Quellenangaben
4 Literatur
5 Weblinks


Leben [Bearbeiten]
Randy Newman wurde in eine musikalische Familie geboren, seine drei Onkel Alfred Newman, Emil Newman und Lionel Newman waren bekannte Komponisten von Filmmusik, davon war Alfred Newman der bekannteste. Auch sein Vater, der Mediziner Irving Newman, war hobbymäßiger Songwriter. Randy Newman ist außerdem ein Cousin von Thomas Newman.

Newman wuchs in New Orleans, Louisiana – seine Mutter kam von dort –, und Los Angeles, Kalifornien, auf und begann bereits mit 17 Jahren als Songwriter zu arbeiten. Nach seinem Studium bekam er einen Job als professioneller Songwriter bei Metric Music. Nach ein paar Hits unter anderem für Gene Pitney, Manfred Mann und Jerry Butler bekam er 1967 einen eigenen Künstlervertrag bei Reprise Records. Die erste Platte namens Randy Newman verkaufte sich jedoch so schlecht, dass die Plattenfirma sie schließlich verschenkte. Auch das Folgealbum 12 Songs floppte. Ein Grund für den anfänglichen Misserfolg und dafür, dass meist andere Interpreten viel größere Erfolge mit Newman-Songs hatten als der Komponist, dürfte in der gewöhnungsbedürftigen, näselnden Stimme des Songwriters zu suchen sein.

Erst mit den folgenden Alben konnte sich Randy Newman etablieren. Vor allem die Platten Sail Away (1972) und Good Old Boys (1974) wurden von den Kritikern einhellig gelobt, wurden insbesondere unter amerikanischen Studenten populär und verkauften sich recht gut. Fast im Sinne eines Konzeptalbums (und als ein solches war die LP zunächst auch geplant) singt Newman auf Good Old Boys Lieder, die verschiedene Seiten des amerikanischen Traums kritisch beleuchten und sich insbesondere gegen dieRednecks“, die konservativen Bewohner der Südstaaten, wenden. Gemeinsam mit dem 1977 erschienenen Little Criminals markieren Sail Away und Good Old Boys nach Ansicht vieler Kritiker den Höhepunkt von Newmans Schaffenskraft.

Newman setzt sich in seinen Texten mitunter intensiv mit historischen Themen auseinander, so zum Beispiel in In Germany Before The War mit dem Fall des Serienmörders Peter Kürten oder in The Great Nations of Europe mit der europäischen Expansion im 16. Jahrhundert, die auf geistreiche Weise auf gegenwärtige Tendenzen in der US-amerikanischen Außenpolitik bezogen wird. Fast prophetisch wirkt schließlich die Satire Political Science von 1972, die den Narzißmus mancher Amerikaner, die sich von der übrigen Welt nicht genügend gewertschätzt fühlen und daher umso aggressiver auftreten, karikiert - damals auf den Vietnamkrieg bezogen, hat der Text wenig an Aktualität eingebüßt:

No one likes us/ I don't know why/ We may not be perfect/ But heaven knows we try/ All around even our old friends put us down/ Let's drop the Big One/ and see what happens/ We give them money/ But are they grateful?/ No, they're spiteful/ and they're hateful/ They don't respect us/ So let's surprise them/ We'll drop the Big One/ And pulverize them“ (Political Science)

Das von Newman Mitte der 1970er geschriebene Louisiana 1927 beschreibt die große Flut in Mississippi, Arkansas und Louisiana und beklagt, wie die Bevölkerung in den 1920er Jahren erst von der blindwütenden Natur geschlagen wird und dann von einer hartherzigen Regierung, der das Leid der Menschen egal ist: »Loo-eez-ee-ann-a, they're tryin' to wash us away!«. Nach dem Hurrikan Katrina wurde Louisiana 1927 die inoffizielle und emotionale Hymne des Staates Louisiana.[1] Newman trat im Jahr 2005 bei einem Post-Katrina Benefit auf und nahm das Lied erneut, unterstützt durch das Louisiana Philharmonic Orchestra, für ein Album zu Gunsten der Katrina-Opfer auf. Mehrere Künstler, darunter Aaron Neville, Bo Dollis & the Wild Magnolia, Willie Nelson, Martin Simpson und Howard Tate haben das Lied in eigenen Versionen interpretiert.

Newman war aufgrund seiner sarkastisch-satirischen Texte früh ein Liebling der Intellektuellen. Man griffe allerdings zu kurz, würde man ihn nur als Zyniker beschreiben, da er daneben stets auch sehr anrührende, ernste Texte verfasst hat. Musikalisch ist Newman einerseits von Blues, Rock und Ragtime beeinflusst, andererseits versieht er seine Songs oft mit ausgefeilten Orchesterarrangements. Seine Vielseitigkeit als Songwriter und Arrangeur wird vielleicht am besten auf dem Album Little Criminals, wie gesagt neben Sail Away und Good Old Boys das dritteklassische“ Newman-Werk, deutlich.

Musikalisch ist Randy Newman deutlich von der Hollywood-Filmmusik beeinflusst, wie besonders die Arrangements auf seinen Platten aus den 1970er Jahren zeigen. Im Konzert tritt er allerdings fast ausschließlich solo am Klavier auf, wodurch zwar die Texte prägnanter hervor treten, sich das Publikum jedoch die nicht selten opulenten Arrangements der Studioalben hinzudenken muss. Im Studio wurde Newman von prominenten Musikern wie Ry Cooder, Mitgliedern der Eagles, Paul Simon, George Harrison, Elton John, Mark Knopfler, Jeff Lynne oder Van Dyke Parks begleitet. Dabei steht die gefällige und eingängige Musik häufig im Kontrast zu den oftmals satirischen, bissigen Texten. Zwischen den Plattenveröffentlichungen machte Newman seit den 1980ern immer längere Pausen, arbeitete allerdings immer wieder für Film-Soundtracks. 1995 entstand zudem das Musical Faust; während das zugehörige Studioalbum Newman in gewohnter Form zeigte, wurde die Bühnenproduktion von Kritikern und Publikum sehr verhalten aufgenommen. Das bislang letzte reguläre Studioalbum mit durchgängig neuem Material entstand 1999. Das 2008 erschienene Harps & Angels enthielt neben neuen Songs (die aber teils bereits seit längerem als Bootlegs kursierten) auch ältere in neuen Aufnahmen (so etwa Feels like home).

Früh begannen andere Künstler, die Lieder von Randy Newman aufzunehmen und mit ihren Versionen Erfolge zu feiern. Im Jahr 1967 kam Alan Price mit Simon Smith And The Amazing Dancing Bear in die englische Hitparade. Die Gruppe Three Dog Night hatte früh einen Hit mit seinem ironischen Anti-Drogen-Lied Mama Told Me Not To Come. Zahlreiche Künstler coverten den Song I Think It's Going To Rain Today, wie z. B. Melanie Safka oder Katie Melua. Harry Nilsson nahm in den 1970er Jahren erfolgreich ein ganzes Album mit Newman-Songs auf: Harry Nilsson Sings Randy Newman. In den 1980er Jahren machte Joe Cocker den Newman-Song You Can Leave Your Hat On, welcher zuvor bereits von Etta James 1976 aufgenommen wurde, zum Welthit, während Nina Simone das Lied Baltimore in ihr Repertoire aufnahm. Auch Feels like home von 1995 wurde inzwischen bereits wiederholt gecovert.

Der größte Hit von Randy Newman selbst als Interpret dürfte Short People von der LP Little Criminals sein.

„Short people got no reason / to live. / They got little hands / and little eyes / and they walk around / tellin'big big lies [...] Well, I don't want no short people / round here“.

Der Song brachte Newman zunächst Beleidigungsklagen von Behindertenorganisationen und Proteste kleinwüchsiger Menschen ein. Im US-Bundesstaat Maryland wurde das Lied sogar gerichtlich verboten. Die Leute verstanden nicht, dass Newman in diesem für ihn typischen Character-Song bewusst in die Rolle eines Menschen mit einem offensichtlich lächerlichen und völlig überzeichnet dargestellten Vorurteil schlüpfte.

Nach 16 Oscar-Nominierungen bekam er 2002 endlich die begehrte Trophäe für seinen Song If I Didn't Have You aus dem Film Die Monster AG. Bei der Oscarverleihung 2007 war er zum 17. Mal nominiert (diesmal für Our Town aus Cars). 2009 erhielt er für die Songs Almost There und Down in Orleans aus dem Animationsfilm Küss den Frosch zwei weitere Oscar-Nominierungen.

Im Juni 2010 wurde Newman mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.

Randy Newman ist Vater von fünf Kindern aus zwei Ehen.

Werke [Bearbeiten]
Alben [Bearbeiten]
Randy Newman (1968)
12 Songs (1970)
Randy Newman Live (1971)
Sail Away (1972)
Good Old Boys (1974)
Little Criminals (1977)
Born Again (1979)
Trouble in Paradise (1983)
Lonely at the Top - The Best Of (1987)
Land of Dreams (1988)
Faust (1995)
Bad Love (1999)
The Randy Newman Songbook Vol. 1 (2003)
Harps & Angels (2008)
Filmmusik [Bearbeiten]
1964 - Ein tollkühner Draufgänger (The Lively Set) Text für den Song Look at Me
1971 - Der 25 Millionen Dollar Preis (Cold Turkey)
1979 - Die Colson Affäre
1980 - Herbstkatzen
1981 - Ragtime
1983 - Gefährliches Paradies
1984 - Der Unbeugsame (The Natural)
1985 - Gotcha! - Ein irrer Trip (Gotcha!)
1988 - Ninas Alibi (Her Alibi)
1988 - Das Märchenland
1989 - Eine Wahnsinnsfamilie (Parenthood)
1990 - Avalon
1990 - Zeit des Erwachens (Awakenings)
1993 - Maverick - Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (Maverick)
1993 - Schlagzeilen (The Paper)
1995 - James und der Riesenpfirsich (James and the Giant Peach)
1995 - Toy Story
1996 - Michael
1997 - Danny der Kater (Cats Dont Dance )
1997 - Air Force One (abgelehnt)
1998 - Das große Krabbeln (A Bugs Life)
1998 - Pleasantville - Zu schön, um wahr zu sein (Pleasantville)
1999 - Toy Story 2
2000 - Meine Braut, ihr Vater und ich (Meet the Parents)
2001 - Monster AG (Monsters, Inc.)
2002 - Monk (Fernsehserie)
2003 - Seabiscuit - Mit dem Willen zum Erfolg (Seabiscuit)
2004 - Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich (Meet the Fockers)
2006 - Cars
2007 - Weeds (Titelmusik Staffel 3 Folge 1)
2008 - Ein verlockendes Spiel (Leatherheads)
2009 - Küss den Frosch (The Princess and the frog)
Quellenangaben [Bearbeiten]
Intern. Herald Tribune, May 2, 2008, A Newman song that won't wash away
Literatur [Bearbeiten]
Greil Marcus: Randy Newman - Alle Menschen sind frei. In: ders.: Mystery Train. Der Traum von Amerika in Liedern der Rockmusik. Deutsch von Niko Hansen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1981, S. 118 - 141. ISBN 3-499-17249-6
Weblinks [Bearbeiten]
Offizielle Homepage
Randy Newman in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Interview: “Ich will mich nicht beruhigen”, Spiegel Online, 14. August 2008
Personendaten
NAME Newman, Randy
ALTERNATIVNAMEN Newman, Randall Stuart
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Sänger/Songwriter, Pianist und Komponist
GEBURTSDATUM 28. November 1943
GEBURTSORT New Orleans, Louisiana

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Randy_Newman“
Kategorien: US-amerikanischer Komponist | Rocksänger | Pianist | Oscarpreisträger | Komponist (Filmmusik) | Disney | Geboren 1943 | Mann | Grammy-Preisträger


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