Lambrusco.
Sortenreiner Wein aus Mittelitalien von der gleichnamigen Rotweinrebsorte, die vorwiegend in den drei Zentralprovinzen der Emilia (Modena, Parma, Reggio nell´Emilia) kultiviert wird. Die robuste Traube mit mindestens 60 Unterarten ist für ihren außerordentlichen Ertragsreichtum bekannt.
Moderner Lambrusco, ein perlender, fruchtiger, fast immer roter Wein, der jung getrunken sein will, wird vorwiegend von Winzergenossenschaften in der Emilia produziert und kommt aus vier DOC-Bereichen: Lambrusco die Sorbara, L. Grasparossa die Castelvetro, L. Reggiano und L. Salamino di Santa Croce (hier ähneln die Trauben angeblich einer kleinen Salami).
Lambrusco Grasparossa, Sorbara und Salamino sind meist trocken bis halbtrocken und weisen eine kräftige Säure auf, der L. Reggiano ist dagegen eher amabile.
Der größte Teil des heutigen Lambrusco ist ein ausdrucksschwaches, standardisiertes Produkt, das in industriellen Quantitäten von Großkellereien und Genossenschaftsbetrieben nach dem Charmat-Verfahren unter kräftigem Einsatz von Filtration, Stabilisierung und oft auch Pasteurisierung hergestellt wird. »Echter« Lambrusco, bei dem die Zeitgärung in der Flasche stattfindet, ist nur noch eine Reminiszenz aus der Vergangenheit. Lediglich in den Ursprungsbereichen selbst begegnet man noch handwerklich bereiteten Weinen dieser Art. Die Eigenheiten der verschiedenen Bereiche und Klone verschwinden mit der Massenproduktion und dem Einsatz industrieller Techniken immer mehr.
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