Im siebzehnten Jahrhundert hoffte man auf eine allgemeine Reform des Wissens, der Lebensformen und des religiösen Empfindens in einem Klima außerordentlicher spiritueller Erneuerung, beherrscht von der Idee eines unmittelbar bevorstehenden Goldenen Zeitalters. In diesem Klima erscheint 1614 eine anonyme Schrift unter dem Titel »Allgemeine und General Reformation der gantzen weiten Welt«. Der letzte Teil ist ein Manifest, betitelt »Fama Fraternatis R. C.«, in dem die mysteriöse Bruderschaft der Rosenkreuzer ihre Existenz offenbart und Auskunft über ihre Geschichte sowie ihren mythischen Gründer Christian Rosenkreutz gibt. Ein Jahr darauf, 1615, erscheint, zusammengebunden mit der deutsch verfaßten Fama, ein zweites, diesmal lateinisch geschriebenes Manifest, betitelt »Confessio fraternitatis Rosae Crucis. Ad eruditos Europae.«
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