Ich verstehe nicht, dass so sehr zwischen Sachbüchern und Romanen differenziert wird, wie ich grade zum Beispiel bei Liamara lese. Ein Sachbuch beschreibt natur-, geistes- oder sozialwissenschaftliche Zusammenhänge. Ein Roman handelt von Menschen. Ob das in irgendeiner Weise »weniger« sein soll?
Ich liebe Dostojewskij. Er schafft es, einfach das Handeln und Denken von Menschen interessanter und faszinierender als alles andere sein zu lassen. Es stehen dort sehr viele Wahrheiten drin, und damit meine ich weniger die so eins zu eins übertragbaren Sachen , wie dass er in vielen Beziehungen Freud vorweggenommen hat, bloß in einer anderen Schriftform. Sondern daß man Menschen besser begreift, wenn man ihn gelesen hat.
Wenn ich wen neugierig gemacht hab: Schuld und Sühne ist ein guter Einstieg (irgendwer hat hier doch Porphyrij Petrowitsch gelinkt...?), der Spieler ist kurz, schwerer zum reinkommen. Gigantisch sind die Brüder Karamasow, der Idiot und die Dämonen. Aber da muss man Freude dran haben, dass wenig »richtig« passiert, sondern sehr viel einfach nur zwischen den Menschen abgeht. Aber das ist ja eigentlioch auch das, was »richtig« passiert...
Ich liebe ihn. Ich schätze, man hats gemerkt.
Danke fürs Lesen.
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