Rohrstock

Durchzieht -wenn auch nur marginal-die Familienerzählungen,die immer wieder bei Feiern und anderen Gelegenheiten -durchaus nicht immer als angenehme Erinnerungen-aber doch mit einem Schmunzeln erzählt werden.Einem Schmunzeln was wohl einerseits aus der Milde der Erinnerung entstand,die manches an der Realität verändert .Gelegentlich jedoch spürt man auch eine gewisse Lust in den Worten und sieht die Augen der anwesenden Frauen und der Männer sowieso leuchten.Zugegeben auch ich kann diese Lust empfinden und auch während ich dies niederschreibe,entwickeln sich keineswegs negative Gefühle.
Meine Großmutter:Ihre 8 Klassen in der Dorfschule erlebte sie mit einem zwar gutmütigen Pastor der sich jedoch gelegentlich Zornesanfälle »erfreute« und sich dann schmerzhaft auf den Händen der Schülerinnen in Erinnerung brachte.Wenn sie schilderte wie sie die Hände ausstreckte....kribbelte es in mir.Ich bezweifele jedoch das meine Oma Karline es auch so empfunden hat.Eher schon was später geschah.Nach der Hochzeit mit einem früheren Kutscher und späteren Fuhrunternehmer-wenn man den Besitzer von 5 Pferdefuhrwerken so nennen kann- hatte sie nach eigenen Worten öfter mal die Röcke hochzuschlagen und ein nachdrückliches Gespräch mit dem » Fuhrmannsriemen«.In diesem Zusammenhang erwähnte sie mit leuchtenden Augen immer die Konsequenz und Männlichkeit ihres » Georg«.Hinter vorgehaltener Hand erwähnte dann meine Mutter flüsternd das sie wisse,sie sei nach einer solchen Konsequenz entstanden.
Meine Tante: Immi-so ihr Spitzname- heiratete 1951
den Verwaltungsoberinspektor Wolfgang T. Er zeugte mit meiner Tante 1951 ( schmunzel) und 1953 zwei Töchter.Mitte der sechziger Jahre- ich war selbst noch ein Schulkind war ich dort öfter zu Besuch.In der Diele stand ein Schirmständer wo neben 2 Regenschirmen auch immer ein gelber Rohrstock stand den ich ( damall noch) mit einem gewissen Gruseln betrachtete.In Immis Familie wurde genau so offen wie er dort stand über seine Verwendung gesprochen.Die beiden Mädchen-damals 17 und 15 Jahre alt hatten des Öfteren Striemen auf dem Hintern regten sich aber nie darüber auf.Eines morgens sah ich im Badezimmer das auch Immi die typischen Spuren trug.Sie sah meinen Blick-meine Faszination konnte sie hoffentlich nicht sehen- und sagte augenzwinckernd:» Immer schön artig sein« und lächelte dabei in einer Art die ich Jahre später als lustvoll interpretierte.
Meine Mutter: Sie erwischte es nicht ganz so streng,jedoch soll auch mein Vater nach einem heftigen Wortwechsel den Teppichklopfer zur » Klärung der Sache« benutzt haben.Wenn sie das erzählte griff si sich demonstrativ an ihre breite Rückseite und lächelte verschmitzt,währedn mein Vater unbeteiligt schaute. Nie vergaß sie dabei den Satz » da hat der Schlüpfer auch nicht mehr geholfen«.Ich spürte eine gewisse Sehnsucht dabei.Bei mir dauerte es bis ich mit 27 heiratete Nun begriff ich meine Lust mein Kribbeln bei diesen Berichten.Mein Mann verstand diese Sehnsucht die sich mit seiner Dominanz wunderbar ergänzt