Merkwürdig, dass zu diesem Stichwort kaum Texte geschrieben worden sind... Kaum Texte im Vergleich zu »Sporen«, »ficken«, »Tod« oder »MichaelJackson«, meine ich.
Ja, der Robinson. Das war ja auch so einer. Schwimmt nackt zum Schiff und füllt sich die Taschen!
Okay - ich war zwölf, als ich mit diesem Schmöker in Berührung kam. Ich wollte nicht, ich musste. Sein Ringen mit der Natur war spannend. Auch, wie er so überlebt hat und so, ne. Trotzdem kam mir die Story reichlich schwul vor, als Freitag auftauchte. Ich habe mich nur gewundert.
Dabei frage ich mich, ob es heute noch möglich wäre, einen Roman ohne jeden Anflug von Sex zu schreiben? Wohl kaum. Stephen King lebt ja davon, dass seine Helden aller zwanzig Seiten üblen Geschlechtsverkehr haben! Defoe? Fehlanzeige. Obwohl der Sex ja da sein muss, sonst wäre mir der Schmöker nicht schwul vorgekommen. Der schmutzige, hemmungslose Sex von Robinson und Freitag, dem nackten Wilden... Am Strand, im Wasser... Der muskulöse, junge Freitag, degradiert zum Funktionsweibchen, zum Gespielen... Darauf läuft es doch hinaus, und weil man all das zwischen den Zeilen liest und sich ständig schwül fühlt, legt man den Roman nicht weg.
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