Eine frühe Sehnsucht. »Dieser Roman, welcher von allen seinem Gewäsche entladen, mit Robinsons Schifbruche bei seiner Insel anfängt und sich mit der Ankunft des Schiffes endiget, welches ihn von da abholet, wird während der Zeit, wovon hier die Rede ist, Aemils Zeitvertreib und Unterricht zugleich sein. Ich wil, daß ihm der Kopf davon schwindle, daß er sich unaufhörlich mit seinem Schlosse, mit seinen Ziegen, mit seinen Pflanzungen beschäftige; daß er umständlich, nicht aus Büchern, sondern an den Sachen selbst lerne, was er in dergleichen Falle wissen muß. Er denke, er sei selbst Robinson; er sehe sich in Felle gekleidet, wie er eine große Müze, einen großen Säbel trägt und den ganzen seltsamen Aufzug des Bildes machet, bis auf den Sonnenschirm beinahe, den er nicht nöthig haben wird. Ich will daß er sich wegen der Maaßregeln beunruhige, die er nehmen sol, wenn ihm dies oder das abgehen würde; daß er die Aufführung seines Helden untersuche; daß er nachforsche, ob derselbe nichts unterlassen habe; ob nichts besser zu machen gewesen wäre; daß er seine Fehler aufmerksam anmerke und daß er sich derselben zu Nuze mache, damit er in dergleichen Falle nicht selbst darein gerathe. Denn man zweifle nicht, daß er nicht den Anschlag fasse, einen dergleichen Siz anzulegen. Dies ist das wahre Luftschloß dieses glüklichen Alters, worin man keine andere Glükseeligkeit kennet, als das Nothwendige und die Freiheit.« [Rousseau in Aemils, zit bei: s.u.]
Ueber die Ursachen, die mich bewegen, in Büchern, die für Kinder bestimt sind, die gewöhnliche so genante Rechtschreibung mit ihren meisten Anomalien beizubehalten, habe ich mich in der Vorrede zum zweiten Bändchen meiner kleinen Kinderbibliothek erklärt.
Joachim Heinrich Campe, Robinson der Jüngere, Hamburg 1779 (Vorbericht)
|