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mcnep schrieb am 29.11. 2007 um 12:13:02 Uhr über

Robinson-Crusoe-Mentalität

Seit Jahrhunderten haben uns zahllose Menschen die Erinnerung an die Lektüre des Robinson als eine der schönsten und prägendsten Leseerfahrungen ihrer Jugend geschildert. Ich muss sagen, dass dies bei mir überhaupt nicht so war. Zum einen machte schon das etwas frömmelnde Entree des Buches unmissverständlich klar, dass hier jemand unter gänzlich anderen Voraussetzungen zum Gestrandeten geworden war als ich selbst mir zu erhoffen gewagt hätte: Nix Kaufmann, nix Weltumseglung und erst recht kein Vertrauen in die gütige Vorsehung der Schöpfung. Und spätestens als dieser unglückselige Caliban von Freitag auftauchte und man sich auf jeder dritten Seite über die Peinlichkeiten von Crusoes eurozentrischen Missionsbemühungen winden musste, war es mit dem Spaß in Gänze vorbei. Wieviel kindgerechter war da doch die Letztmenschphantasie der 'Grünen Wolke' von A. S. Neill! Statt ein mit mörderischer Natur übersätes Eiland zu regieren, wäre ich auch lieber mit einer Horde übriggebliebener Kinder durch menschenleere Straßen gezogen, um im Vorübergehn Polizisten die Nase abzubrechen.


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