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Mongo schrieb am 12.6. 2005 um 16:50:07 Uhr über

Ringmischer


Gemeine Akelei
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Gemeine Akelei
Gemeine Akelei
Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris)
Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse
(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Isopyroideae
Tribus: Isopyreae
Gattung: Akeleien (Aquilegia)
Art: Gemeine Akelei (A. vulgaris)

Die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) oder Wald-Akelei ist eine kurzlebige Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Die Gemeine Akelei wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit in vielfältiger Form in der Medizin verwendet. Aufgrund der ihr zugeschriebenen Symbolik ist sie außerdem auf zahlreichen mittelalterlichen Tafelgemälden zu finden.
Inhaltsverzeichnis
1 Namensherkunft
2 Aussehen
3 Fortpflanzung

3.1 Bestäubung
3.2 Verbreitung des Samens
4 Verbreitung und Unterarten
5 Lebensraum
6 Bestand und Bedrohung
7 Verwendung als Gartenpflanze
8 Die Akelei in der Heilkunst

8.1 Inhaltsstoffe
8.2 Historische Verwendung
8.3 Heutige Verwendung in der Heilkunst
9 Die Akelei in der Kunst
10 Die Akelei im Aberglauben
11 Die Akelei in der Symbolsprache
12 Blume des Jahres
13 Literatur
14 Weblinks
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Namensherkunft

Die Herkunft des Namens »Akelei« ist umstritten - manche Autoren führen die deutsche Bezeichnung »Akelei« auf das lateinische Wort »aquila« = Adler zurück, da der Sporn ähnlich gekrümmt ist wie der Schnabel und die Krallen eines Adlers. Andere Autoren wie etwa Esther Gallwitz verweisen darauf, dass die Pflanze erstmalig von Hildegard von Bingen genannt wurde und diese den althochdeutschen Namen »aglaia« oder »agleya« verwendete. Dieser verwendet wiederum die indogermanische Bezeichnung »ak«, welches »spitz« oder »scharf« bedeutet. Erst Albertus Magnus habe daraus den Bezug zu dem »aquila« gebildet.

In anderen Sprachen wird auf die Ähnlichkeit des Honigblatts zu einer Taube angespielt. So wird im englischsprachigen Raum die Akelei als »Columbine Flower« bezeichnet. Auch manche deutsche Volksnamen spielen auf die Ähnlichkeit der fünf Blütenblätter zu fünf im Kreis sitzenden Vögeln an: So wird die Blume je nach Region auch »Taubenblume«, »Tauberln« oder »Fünf Vögerl zusamm« genannt.

Der Volksmund bezeichnet die Akelei auch als »Elfenhandschuh« und »Frauenhandschuh«, als »Kapuzinerhütli« oder »Pfaffenkäpple«. Auf die ihr zugeschriebenen liebesfördernden Wirkungen spielen die volkstümlichen Bezeichnungen »Venuswagen« und der in der Schweiz gebräuchliche Name »Schlotterhose« an.
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Aussehen

Die Pflanze wird zwischen 30 und 60 cm hoch, etwa 45 cm breit und verfügt über einen kräftigen Wurzelstock. In der Mitte der lockeren Blattrosette wachsen lange, reichverzweigte Stängel, an deren Blütenzweigen die gespornten glockenförmigen Blüten sitzen. Die Blüten erscheinen in der Zeit von Mai bis Juni und haben einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern. Sie bestehen aus fünf kronblattartigen Perigonblättern, die jeweils 1,5 bis 2,5 cm lang und 1,0 bis 1,5 cm breit sind. Die fünf Nektarblätter neigen sich glockenartig und tragen am Grunde Nektardrüsen. Die Blüten sind überwiegend blau gefärbt; gelegentlich treten jedoch auch bei der Wildform weiße, rotviolette oder blaue Blüten mit weißem Rand auf.
Blattaustrieb der Gemeinen Akelei im Frühjahr
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Blattaustrieb der Gemeinen Akelei im Frühjahr

Mit dem Verblühen dieser Blüten bilden sich aus jedem einzelnen Fruchtblatt die für Hahnenfußgewächse typischen Balgfrüchte. Während die Blüten nach unten gerichtet waren, stehen die Balgfrüchte aufrecht und enthalten die bis zu 2,5 mm langen, schwarzglänzenden Samen.

Die Blätter der Gemeinen Akelei sind bläulich-grün. Die grundständigen Blätter sind lang gestielt und bis zu zwei Drittel dreiteilig eingeschnitten. Die einzelnen sogenannten Blattlappen sind stumpf gekerbt. Die Stängelblätter ähneln in ihrer Form den grundständigen Blättern, ihre Stiellänge nimmt jedoch ab, je weiter oben sie sich am Stängel befinden. Die Blätter vergilben bald nach der Blütezeit.

Die als Gartenpflanze kultivierten Sorten der Gemeinen Akelei gibt es neben dem dunklen Blau der Wildform auch mit weißen, rosa, roten und purpurnen Blüten. Strahlend weiße Blüten hat beispielsweise die Sorte »Nivea«. Daneben gibt es auch Zuchtformen der Gemeinen Akelei, die zweifarbig sind, und solche mit gefüllten Blüten. Zu den von der Royal Horticultural Society empfohlenen Akelei-Sorten gehört beispielsweise die Zuchtform »Nora Barlow«, die pomponförmige gefüllte und altrosa und weiß gefärbte Blüten hat.
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Fortpflanzung
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Bestäubung
Die Gemeine Akelei wird vor allem durch bestäubt
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Die Gemeine Akelei wird vor allem durch Hummeln bestäubt

Als bestäubende Insekten kommen bei der Akelei nur Hummelarten in Frage, die einen ausreichend langen Rüssel haben. Der lange Rüssel ist notwendig, um den Nektar zu erreichen, der am Grund der Sporne der Honigblätter ausgeschieden wird. Angelockt werden die Hummeln durch die Färbung der Blütenblätter sowie den Nektarduft. Nachdem sie sich mit den Vorderbeinen am Rand der Kronblätter festgekrallt haben, dringen sie mit ihrem Kopf in den lang ausgezogenen Sporn ein.

Die Akelei gehört zu den Pflanzen, bei denen Staub- und Fruchtblätter zu unterschiedlichen Zeitpunkten reifen. Über diesen Mechanismus stellen die Pflanzen sicher, dass die Narben der Blüte durch den Pollen einer anderen Pflanze bestäubt werden. Als sogenannte vormännliche Pflanze (Proterandrie) reifen bei der Akelei zuerst die Staubblätter. Daher wird, solange die Blüte sich noch in ihrem vormännlichen Stadium befinden, der Hinterleib der Hummeln mit Pollen eingestäubt. Sind die Blüten bereits älter und damit weiblich, nehmen die dann reifen Narben den Pollen auf, den die Hummeln von anderen Akeleipflanzen mitbringen.

Kurzrüsselige Hummeln beißen gelegentlich den Sporn der Akelei von außen an und holen sich den Nektar, ohne dabei die Blüte zu bestäuben. Ist das Loch vorhanden, finden sich auch bald Bienen ein, die gleichfalls als »Nektardiebe« den Nektar aufnehmen, ohne eine Bestäubung vorzunehmen.
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Verbreitung des Samens

Die Gemeine Akelei nutzt mehrere Mechanismen zur Ausbreitung ihrer Diasporen. Sie zählt sowohl zu den sogenannten Austrocknungsstreuern, als auch zu den Wind- und Tierstreuern.

Mit dem Verblühen der Blüten bilden sich die nach oben gerichteten Balgfrüchte aus, die auf den verlängerten elastischen Fruchtstielen sitzen. Während des im Juli beginnenden Reifungsprozesses dieser Balgfrüchte trocknen die Fruchtwände aus, und durch diesen Trocknungsprozess öffnen sich die Balgfrüchte ruckartig entlang ihrer längsverlaufenden Bauchnaht. Dabei werden die jeweils oberen Samen fortgeschleudert. Dieser Mechanismus wird als Austrocknungsstreuung bezeichnet. Typischer ist jedoch, dass die Samen der Gemeinen Akelei durch Wind oder Tiere verstreut werden. Der Wind löst die Samen aus den geöffneten Früchten und trägt sie mit sich fort. Bei Tieren verhaken sich die Balgfrüchte mit ihren behaarten Oberflächen für einen kurzen Moment im Fell der Tiere, um bei der Ablösung vom Tierfell ruckartig wieder nach oben zu schnellen. Dieser Rückstoß bewirkt, dass die Samen aus der Balgfrucht herausgeschleudert werden (sogenannte Semachorie).
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Verbreitung und Unterarten

Die Gemeine Akelei ist in ganz West-, Mittel- und Südeuropa sowie Nordwestafrika und dem westlichen Osteuropa beheimatet. In Europa reicht ihre Verbreitung bis zum 66. nördlichen Breitengrad. In Asien findet man sie vom Himalaya bis zum 60. nördlichen Breitengrad und in östlicher Richtung bis Japan.

Die Art hat je nach Zuordnung zwei oder drei Unterarten:

* Die »Dunkle Akelei« (A. v. ssp. nigricans) mit dunkel blauvioletten Blüten kommt in Kärnten vereinzelt vor
* Die Unterart A. v. ssp. vulgaris mit blauvioletten Blüten kommt vor allem im südlichen Verbreitungsgebiet vereinzelt vor

Gelegentlich wird die Schwarze oder Schwarzviolette Akelei auch als Unterart (A. v. ssp. atrata) bezeichnet. Von anderen Taxonomen wird sie jedoch als eigene Art (A. atrata) eingeordnet. Sie hat braunviolette/braunpurpurne, selten weiße Blüten und ist in den Kalk-Alpen, dem Alpenvorland und der Schwäbischen Alb zu finden.
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Lebensraum
Gemeine Akelei an ihrem natürlichen Standort:eine Wiese am Waldrand
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Gemeine Akelei an ihrem natürlichen Standort:
eine Wiese am Waldrand

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sie vor allem in krautreichen und meist lichten Eichen- und Buchen-Mischwäldern zu finden. Sie kommt im Randbereich von Hecken, auf Trocken- und Halbtrockenrasen sowie im Saumbereich von Wiesen vor. Sie gedeiht auf mäßig trockenen bis frischen Böden, die nährstoff- und basenreich sind und präferiert dabei kalkhaltigen Untergrund. Je sonniger der Standort ist, desto frischer sollte der Boden sein.

Häufige Begleitpflanzen der Gemeinen Akelei sind die Stinkende Nieswurz und das Leberblümchen.
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Bestand und Bedrohung

In einigen deutschen Bundesländern gilt die Gemeine Akelei als in ihrem Bestand gefährdet, in Brandenburg gilt sie sogar als ausgestorben. Das Pflücken, Ausgraben oder Besitzen wildwachsender Akeleine ist generell untersagt, ebenso wie ihre Standorte oder Bestände nicht betreten werden sollen. Alle Akeleien sind »besonders geschützt« nach dem Bundesnaturschutzgesetz (Bundesartenschutzverordnung).

In einigen Landschaften haben sich die Pflanzen in neuer Zeit wieder ausgebreitet, was zum Teil auf die Verschleppung von Samen zurückgeführt wird. Zu Lebensraumverlusten kommt es, wenn weit auseinander stehende Laubholzbestände in Nadelholzreinkulturen umgewandelt oder wenn Magerwiesen aufgeforstet werden.

Die Gemeine Akelei verträgt eine einmalige Mahd sehr gut. Wird dagegen an ihren Standorten häufiger gemäht oder intensiver beweidet, wächst sie nicht mehr nach.
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Verwendung als Gartenpflanze
Aquilegia vulgaris var. albain botanischem Garten
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Aquilegia vulgaris var. alba
in botanischem Garten

Die Akelei ist wahrscheinlich seit dem späten Mittelalter eine Zierpflanze europäischer Gärten. Da Herbarien erst ab dem 17. Jahrhundert angelegt wurden und erste botanische Bücher erst im 16. Jahrhundert geschrieben wurden, lässt sich ein genaueres Datum nicht bestimmen. Einen der ältesten Hinweise auf eine Verwendung der Akelei als Zierpflanze liefert dagegen die mittelalterliche Kunst. Auf dem um 1410 entstandenen »Paradiesgärtlein« eines unbekannten oberrheinischen Meisters, das sich heute im Frankfurter Museum Städel befindet, ist neben zahlreichen anderen Zierpflanzen auch eine Akelei zu erkennen. Auch Hieronymus Bock berichtet 1539 in seinem »Kreutterbuch« von einer »Agleyblume«, die häufig angebaut wird:

»Das Agleykraut wachßt gemeinlich in unsern Landen in den Gärten. Man findts aber auch in den Wäldern die inn der höhe ligen.«

Leonhard Fuchs berichtete bereits 1543, dass neben Pflanzen mit der üblichen blau gefärbten Blüte auch schon solche mit weißen oder rötlichen bekannt seien. Gefüllte Sorten werden erstmals 1561 beschrieben, und im Hortus Eystettensis wurden 1613 zwölf kultivierte Formen der Gemeinen Akelei genannt.

Die pflegeleichte Gemeine Akelei, die allerdings schon um 1900 als altmodische Blume galt, ist heute noch häufig in Gärten zu finden. Sie gedeiht besonders gut an lichten bis halbschattigen Stellen im Garten, die einen humosen Boden aufweisen, und wird häufig mit Farnen und Anemonen kombiniert.

Genauso häufig wie die Gemeine Akelei findet man jedoch in europäischen Gärten langspornige Akeleisorten. Diese sind nicht auf die Gemeine Akelei zurückzuführen. Es handelt sich meistens um Hybriden nordamerikanischer Akeleiarten, die nach 1800 zunehmend in Europa eingeführt wurden.
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Die Akelei in der Heilkunst
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Inhaltsstoffe

Die Akelei zählt zu den Giftpflanzen, die neben Isochinolinalkaloiden wie beispielsweise Magnoflorin auch ein krebserregendes Blausäure-Glykosid enthält. Dieses Blausäure-Glykosid ist insbesondere in den Samen enthalten. Jedoch führt auch der Verzehr von 20 Gramm der bitter schmeckenden Blätter bereits zu leichten Vergiftungserscheinungen. Zu den Symptomen einer solchen Vergiftung gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Herzbeschwerden und Benommenheit. Als Behandlungsmaßnahmen bei einer Vergiftung durch versehentlichen Verzehr kommen vor allem das Auslösen von Erbrechen und die Einnahme von Aktivkohle in Betracht.

Die in der Gemeinen Akelei enthaltenen Isochinolinalkaloide sind starke Reizgifte. Sie können auf der Haut Brennen, Rötung, Blasenbildung und eventuell sogar die Entstehung von Nekrosen auslösen.
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Historische Verwendung


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