Der Begriff Riff bezeichnet in der Musik eine im Verlauf eines Musikstücks immer wiederkehrende, kurze, prägnante, zumeist rhythmische Tonfolge, die das gesamte Werk prägt. Der Begriff wird sowohl im Rock als auch im Jazz verwendet. Im Jazz ist hierfür auch der Ausdruck Vamp gebräuchlich.
Ein Riff ist normalerweise ein bis zwei Takte lang. Er besteht meist aus Einzeltönen oder Zweiklängen (dann häufig aus offenen Quinten). Besonders populär sind Riffs in dem Blues verwandten Stilrichtungen wie Blues-Rock und Hard-Rock.
Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, einen Riff in einen Song einzubauen: Entweder er wird rein instrumental, ohne Gesang, gespielt. Dann erklingt er meist am Anfang des Songs oder zwischen Refrain und Strophe.
Ein sehr bekanntes Beispiel ist „(I Can't Get No) Satisfaction“ von den Rolling Stones. Weitere Beispiele hierfür sind Smoke on the Water (Hörbeispiel) von Deep Purple, „Enter Sandman“ von Metallica, „Walk This Way“ von Aerosmith. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass ein Riff als Begleitung des Gesangs in Strophe oder Refrain eingesetzt wird, so z. B. in „I Feel Fine“ und „Day Tripper“ von den Beatles, „Come as You Are“ von Nirvana, „Hash Pipe“ von Weezer oder »Whatever You Want« von Status Quo.
In vielen Fällen wird der Riff von der Leadgitarre („Smoke on the Water“), vom E-Bass („Another one bites the Dust“ – Queen) oder von beiden („Day Tripper“) gespielt. Im Soul übernehmen oft auch die Bläser den Riff („I feel good“ auch bekannt als „I got you“ von James Brown). Seltener hört man einen Riff von den Keyboards („Jump“ von Van Halen oder „The Final Countdown“ von Europe).
Weitere Beispiele für erfolgreiche Riffs sind: Chuck Berry mit „Johnny B. Goode“, und „Jumpin Jack Flash“ von den Rolling Stones, Count Basie mit „Let's Jump“; Led Zeppelin mit „Whole lotta love“ und „Rock and Roll“, Derek and the Dominos mit „Layla“, John Lee Hooker mit „Boogie Chillun“ und Saga mit „Humble Stance“ (auch hier der Riff vom Keyboard).
Würde man die Terminologie der klassischen Musik bemühen, wären am besten die Begriffe Ostinato und Motiv zu verwenden. So könnte man in gewisser Weise die ersten fünf Takte aus Beethovens fünfter Sinfonie, als Riff interpretieren; ebenso wie den Trommelrhythmus in Maurice Ravels Bolero. Die Haupteigenschaft eines guten Riffs ist jedoch – jenseits aller theoretischer Betrachtungen – immer seine „Unmittelbarkeit“, die den Hörer direkt in ihren Bann zu ziehen vermag.
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