Man sollte immer zwischen Rhythmus und Takt unterscheiden. Takt ist eine starre Zeiteinteilung, wie etwa 4/4 oder 3/4 Takt, während Rhythmus eine Einteilung der Zeit in höchst unterschiedliche Intervalle ist. Es ist in der westlichen Musik meist üblich, daß der Rhythmus sich dem Takt unterordnet, aber es gibt auch Ausnahmen, z.B. im Jazz, wo der Rhythmus oft gegen den Takt arbeitet, so daß sich eine »swingende« Spannung aufbaut.
Rhythmus ist eine Eigenschaft lebendiger, natürlicher Systeme, Takt dagegen eine Eigenschaft von künstlichen, mechanischen Systemen. Sowohl Rhytmus als auch Takt definieren Eigenzeiten des Systems. Während der Rhythmus eine flexible Eigenzeit definiert, die sich immer wieder ändert, definiert Takt eine starre Eigenzeit. Oft wird ein eigenes Teilsystem, ein sogenannter Taktgeber, nur für den Zweck konstruiert, eine starre Eigenzeit zu liefern, damit mehrere dynamische Systeme, die zu ihren eigenen Rhythmen und damit zu flexiblen Eigenzeiten dienen, künstlich zu synchronisieren.
|