RHIZOM: LITERARISCHE PRODUKTIONSMETHODE
Ein Modell für eine mimetisch-ästhetische Praxis leiten Deleuze/Guattari als Kritik am traditionellen Denken, das dem hierarchischen System des Baumes folgt, aus dem
Prinzip des RHIZOMS ab: der Wurzelstock eines RHIZOMS kann an jeder beliebigen Stelle aufbrechen, weiterwuchern und sich nach allen Richtungen verzweigen.
Daraus entwickeln sie eine literarische Produktionsmethode, die in kollektiven Aussageverkettungen besteht:
»Alle Dinge nämlich, die mir einfallen, fallen mir nicht von der Wurzel aus ein, sondern erst irgendwo gegen ihre Mitte.« (Kafka) Das Ideal eines Buches, das viele
EINGÄNGE und AUSGÄNGE hat, besteht in einer mehrdimensionalen VERKOPPLUNG von Aussageketten, die sich wie auf einer LANDKARTE ausbreiten und
verzweigen.
(Idensen, Heiko; Krohn, Matthias: Kunst-Netzwerke: Ideen als Objekte in: Rötzer, Florian (Hrsg.), Digitaler Schein - Ästhetik der elektronischen Medien, Frankfurt / Main
1991, S.371-396)
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