Rheinländer sind ein komisches Häufchen, aber da sich ein Konrad Beikircher schon ausführlich zu diesem Thema ausgelassen hat, kann ich mir Auslassungen zum rheinischen Konjunktiv und ähnlichem ersparen. (Ich sah KB einmal in einer Veranstaltung der Düsseldorfer Tonhalle, und ich glaube, seit Herbert Hiesel hat nicht soviel reaktionäres Publikum einer spoken–word–Performance gelauscht. Eigentlich hat der Mann so etwas nicht verdient.)
Ich möchte nur beisteuern, daß der Aussprache eines typischen alteingessenen Rheinländers in ihrer zur Weichheit und Verwaschenheit neigenden Art, dem lustvollen Zerknödeln gewisser Frikativ– und Explosivlaute, seiner Endungsverniedlichung und schierer Selbsterregungsfreude beim Hervorbringen all dieser Eigenarten eine gewisse Tuntenhaftigkeit innewohnt. Als ich nach Düsseldorf zog und mich die ersten Male in den hiesigen Brauhäusern einer Vielzahl mundartlich geschulter Herren gegenübersah, dachte ich wirklich, das ganze Rheinland sei ein Reservat von bis zur Penetranz gutgelaunten Homosexuellen. Zumindest für Düsseldorf mußte ich inzwischen deutliche Korrekturen an diesem Bild vornehmen, mit Köln sieht die Sache aber schon anders aus.
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