In Düsseldorf hat sich als vorbeugende Flutopferhilfe für Rhein- wie Reimüberschwemmungen nach großen Schneeschmelzen zugunsten der hauptsächlich betroffenenen Koblenzer folgender Brauch etabliert.
Ein ausreichend gehirndichter Gehirndichter umrundet 4x in Gedanken den Kölner Dom, während er die Königsallee von Süd nach Nord und dann im Zickzack zurück, d.h. von Nord nach Süd mit Ost-West-Bewegungen dazu sauber fegt und in guter Monotonie rezitiert:
A Elbereth Gilthoniel!
o menel palan-díriel
le nallon sí di'nguruthos!
A tiro nin, Fanuilos!
A! Elbereth Gilthoniel!
silivren penna míriel
o menel aglar elenath!
Das Ritual dient nur einem Zweck – in Düsseldorf die Toilettenspülung für möglichst jeden Haushalt vor zuviel Trockenheit zu bewahren, was nur bedeutet, nicht etwa den Koblenzern ihr Zuviel an Wasser abzunehmen, wohl aber alles dafür zu tun, dass Düsseldorf keine Toilettenspüledürre durchmachen muß.
Da diese Dürrekatastrophe jedes Jahr droht, entspricht es alter Sitte, dafür möglichst ein männliches Mitglied der kleinen Düsseldorfer Gemeinde auszuwählen, das ausreichend Kenntnisse in der altenglischen Sprache hat und entsprechend fehlerfrei oben genannten Spruch solange aufsagen kann, wie es dauert, das dazu nötige Fegen durchzuführen.
Der mit solch verantwortlicher Aufgabe betraute darf sich ein Jahr lang Rheinfels nennen und ist ständig auf der Flucht vor Souvenirjägern aus aller Welt, die gern ein Stück von diesem Rheinfelsen abklopfen wollen, um es als Quasitrophäe mit in ihr Heimatland nehmen zu können.
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