Als Wakki wieder mal so herumassoziierte, rumblasterte und alte Familiengeschichten bemühte, um ein Quentchen Würze in die Assoziationen zu bringen, fragte er sich, ob er das mit den Rhagaden (auch Schrunde genannt) an den Händen so schreiben solle. Schließlich könnte die Geschichte darunter leiden, wenn nicht jeder gleich weiß, was Rhagaden sind. Rhagaden sind Risse in der Haut. Sie befinden sich vorzugsweise an den natürlichen Knickstellen der Haut an den Händen. Sie gehen durch alle Schichten der Epidermis. Das heißt, sie gehen durch und durch. Das ist nicht schön. Die Haut spannt, man packt etwas derbe an und fühlt, wie es weh tut, weil es ein Stück einreißt, oder eine verhornte, fast verheilte Schrunde ganz tief unten wieder neu einreißt.
Wenn nun so eine Bäuerin in Mecklenburg von damals viel mit Erde und Hühnern und Dreck und Gülle zu tun hatte, litten die Hände besonders und neigten dadurch zu Rhagaden. Man behalf sich mit Rindertalg oder damals gebräuchlichen Fetten, um wenigstens zeitweise die Hautspannung zu lindern. Aber schließlich mußte man irgendwann wieder ran und weiterarbeiten...
Rhagaden zählen zu den Sekundäreffloreszenzen.
Ich hab dieses Wort vorher noch nie gesehen oder gehört...aber das klären wir vielleicht lieber mal im nächsten Text.
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