Das obere und mittlere Tal der Weißen Elster, das Elster- und das Fichtelgebirge waren im frühen Mittelalter Durchzugslandschaften verschiedener Volksstämme. Das erstarkende Römisch-Deutsche Reich (im 10. bis 12.Jahrhundert) suchte die Gebiete östlich der Saale und der Weißen Elster zum Kernland neuer Siedlungspolitik zu machen. In den Freilandschaften um Plauen, Greiz, Elsterberg, Weida und Mylau entwickelten sich wehrhafte Burgorte, die im Verlauf des 12.Jh. Ausgangspunkt für erfolgreiche Siedlungspolitik der Geschlechter, der von Lobdeburg und der Vögte von Weida, später von Plauen, die Ahnen der Reußen wurden.
Der deutsche König verteilte das Gebiet als Reichslehen an Vögte. Durch Teilung des vogteilichen Herrschaftsgebietes im Jahre 1209 und wiederum 1306 bildeten sich die ältere, später burggräfische und die jüngere Vogtlinie, genannt Reuß von Plauen, mit Sitz in Greiz an der Weißen Elster.
Überlieferungen berichten, daß ein Herr von Plauen den Beinamen Reuß erhielt, als dieser sich mit einer russischen Prinzessin vermälte. Dessen Sohn Heinrich II. Reuß erhält in der Teilung von 1306 die Herrschaft von Greiz mit Werdau, Reichenbach, Mylau, Ronneburg als Herrschaftssitz.
Die Herrschaft Greiz konnte somit als Kernland der späteren Fürstentümer Reuß angesehen werden. 1564 teilten die Reußen ihr Herrschaftsgebiet in die Linien Obergreiz (mittlere Linie Reuß), Untergreiz (ältere Linie Reuß) und Gera (jüngere Linie Reuß).
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