Engel weinen, schreien still über Ruhestätten, seh durch Tränen
Silhouetten, die meine Eltern betten, blick zurück durch trübe
Augen, die den toten Acker wässern, nutz die Schmerzen von
gestern, um mein Morgen zu verbessern.
Mein letztes Geleit, Worte der Dankbarkeit, werd euch ewig
ehren, laß uns leben in Herrlichkeit. Zuvieles blieb offen, und
noch mehr zu sagen. Stand das gehen in den Sternen, oder stand
es in Zigeunerkarten?
Plagende Fragen, Antworten lassen auf sich warten, Schläge auf
die Seele prägten diese Passagen. Gefühle auf Packeis tragen
mein Schicksal. Tausend Trauerweiden treiben Wurzeln aus
Stahl. Euer Grabmal, mein Mahnmal, kein streben nach ewigem
leben, gebt mir euern Segen, Mir und all meinen Kollegen.
>What about your family, what about God?< (lords of da Undaground)
»Cause you never know, when you gotta go«
Beim schreiben dieser Zeilen, wurd mir richtig klar was geschah,
zu tief schläft das, was Liebe und Wärme war Seelenloser Staub
rinnt durch die Löcher meiner Hände, Asche zu Asche.
Bestände Legende. Lenke Klagegesänge durch die schweigende
Menge, zitternde Stimmen durchschlagen Zimmerwände.
Anfang und Ende, zwei Zyklen, ein Eid. Alpha und Omega, was
ist schon für die Ewigkeit? Der Freund leiht mir seine Schulter,
suche Ruhe im Schlaf, doch träume okkulter. Kalter
Marmorstein, Gebete fallen in Latain, buntes Licht,
Kerzenschein. Christi Blut in Form von Wein.
Such wie der Tod nach dem Leben, schenk der Trauer meine
Tränen. Es ist die Reise nach Jerusalem, Wer bleibt als letzter
stehen? Dramen tragen Gottes Namen, Amen statt Danke
sagen, eure Auferstehung lässt mich auf ein Wiedersehen
warten. Psalmen und Sprüche, so greifbar wie Weihrauch,
kenne die Bücher, les nach Sinn, schlag sie auf. Fürbitten auf
Reise schicken, Ungewissheit ersticken, Komm klar, glauben
heißt: nicht wissen. Wenn ich Schriften trauen kann, warum
trauern wir dann? Apostelgeschichten, geschrieben für den
Übergang. Heilig wie die »Galla Placida« bei Ravenna, unser
Name klingt, wie Jehova für Hibräher. Denke nicht darüber
nach wie ihr gestorben seid, denke an euer Leben und an die
verbrachte Zeit...
...Denke an unser Leben und eure Zeit zu zweit, denke an eure
Reden und ein Leben in Gemeinsamkeit
( Ruhrpott AG - Requiem )
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