Wer den Reichtum hat, also den richtigen exzessiven Reichtum, in den er als tolpatschiger Säugling quasi schon mit der Fresse reingefallen ist, der muss nur noch lernen, sich nicht zu langweilen. Dann geht er hier sich einen Schmuck kaufen und da sich liften lassen, und wenn das Leben anstrengend wird, dann macht er schnell eine Pause und setzt sich in einen Gasthof mit x Sternen, und dann ist es wieder gut, und so ist er allezeit guter Dinge und entspannt und hat vor lauter Überflüssigkeit des Arbeitens einen Charme an sich, dass selbst die Armen freundlich Guten Tag sagen. Und den Reichen kann man auch gar nicht so richtig zur Sau machen und anpöbeln, weil der nämlich nur daraufhin lacht und sich sofort den schweineteuersten Anwalt nimmt, der sich über jeden Fall seines wohlhabenden Klienten freut, weil es da so richtig Schotter bis zum Abwinken gibt, und der infolgedessen in einem herumbohrt, bis er einen juristisch so richtig kurz und klein hauen kann und einen ins Gefängnis bringt wegen einer Raubkopie vom Minesweeper. Und erst diese aufrechte und edle Würde, die der Reichtum seinen Trägern verleiht, dieses würdevoll Aufrechte, so eine Verwürdigung, die reinste Würdevöllerei, dass man einen Schwindel kriegt. Oh je...
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