Am Wochenende war ich beim diesjährigen Summerjam und ich muss sagen, das war schon sehr geil - für mich Pantoffelpunk waren das so etwas wie vier Tage Drogenferien.
Natürlich gab es auch den einen oder anderen Wermutstropfen, so waren das Wetter und einige Bands doch sehr enttäuschend:
Die Skatelites, auf die ich mich riesig freute haben mit so einer Torte gespielt und durch sie einen sehr souligen Part hingelegt, das war natürlich riesengroße Scheiße, weil ich mich auf schönen ursprünglichen Ska gefreut hatte und ich angesichts des Kontrabasses und der drei Bläser zunächst in meiner Vorfreude bestätigt schien, dann aber die Torte... Shit!
Als nächstes war da Lady Saw, von der alle geschwärmt hatten und die einfach nur langweiligen aggressiv-sexistischen Pussy-Lip-Dancehall gespielt hat: Kein Flow, kein Spass nur Pussy-Lips, Pussy-Lips und Backshot, hey, fuck me, but fuck me anständig, lick my Pussy-Lips, yeah, Pussy-Lips. Gähn.
Bounty Killer hat leider auch in Köln seine Homophoben Hasstiraden losgelassen und die Massive hat gegrölt, als er schrie »Fire on Mr. Busch, Fire on Babylon, Fire on Buttiman!« und sie haben Ihre Fahnen geschwenkt auf denen zu lesen stand »More Fire!« und sie haben sich wohl dabei gedacht, sie grölen für Frieden und Nächstenliebe, Scheiß-Jugend! Scheiße! Ab und zu mal die RIDDIM lesen oder einen Englisch-Kurs für Fortgeschrittene besuchen kann wohl nicht schaden, Wixer.
Nun denn, Schälsick Steppas verpasst wegen Regen, Mono&Nikitamann halb verpasst wegen stundenlangen Filzereien am Eingang und Mono hat NICHT mit mir schlafen wollen, ansonsten war das Festival großartig, zumindest das, was ich davon mitbekommen habe.
La Vela Puerca kennengelernt - ganz großer Sport, produziert von Manu Chao und das hört man sofort, Sud Soundsystems gehört und lieben gelernt, mit dem Frontmann geschnackt, CD gezupft, yeah Man, Jah, Rastafari! Steel Pulse, Abyssinians, Sam Ragga, Culture, Capleton, TOK und jede Menge Home- und anderswogrown... das war schon gut, jajaja.
Auf dem Rückweg in den Alltag habe ich kurz gedacht, »Tja, schade, vorbei, wieder ein Jahr warten...«, dann aber Vision von »Und täglich grüßt der Summerjam...« gehabt, vorgestellt, mir jeden Morgen die verklebten Augen im Zelt zu reiben und so weiter, auf Familie und das Dasein als Pantoffelpunk gefreut. Nächstes Jahr wieder, das reicht.
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