Der Red-Noses-Day ist voelliger Schwachsinn. Ganz Grossbritannien widmet sich fuer einen Tag den sozial Schwachen, Bettlern und Pennern, indem lustige rote Nasen gekauft werden. Von dem Erloes gehen sage und schreibe zehn Prozent an diverse charities. Dieses Jahr gab es sogar ein celebrity-Big Brother zu diesem Anlass - drittklassige Promis haben sich fuer einen Tag in einen Container einsperren lassen, und das wurde denn auch mit fantastischen Einschaltquoten honoriert.
Was mich daran stoert, sind zwei Sachen:
1.) Das Ganze gibt es nur einen Tag lang. Wenn ich an diesem Tage im Sainsbury's einkaufe, kann ich ganz prima die restlichen 364 Tage des jahres saemtliche Bettler und Penner auf der Strasse ignorieren, weil ja von meiner Sainsbury-Rechnung 1 Prozent oder so wohltaetigen Zwecken zugefuehrt werden. Das ist prima.
2.) Der Staat zieht sich aus seiner Verantwortung fuer gesellschaftliche Randgruppen zurueck und ueberlaesst diese dem - nicht einklagbaren - Verantwortungs- bzw. Gemeinschaftsgefuehl der community. Auch das ist prima, gerade in England, das nun wahrlich nicht gerade ein Sozialstaat ist. Das ist Neoliberalismus pur, und wenn so der dritte Weg aussieht, kann mir dieser getrost gestohlen bleiben.
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