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Die Leiche schrieb am 13.1. 2008 um 00:04:07 Uhr über

Rechtsweg

Als ich meinen vierzigsten Geburtstag feierte, reichten wir dann und wann einen kleinen Cocktail - Erdbeersirup, Zitronensaft und irgendein Alkohol in Schnapsgläsern. Wir nannten das: »Rechtsmittel einlegen«. (Die Sprache ist ein guter Psychologe!)

Der Rechtsweg kann erstaunliche Richtungen einnehmen, und diese Offenheit macht das Studium der Jurisprudenz zu einem gewissen Abenteuer. Wer Germanistik-Lehramt studiert, der weiß, was auf ihn zukommt, von Anfang an: er wird Deutschleher (oder Taxifahrer) - er hat keine andere Chance.

Wer Jurist wird, weiß nie, wo er am Ende rauskommt: es gibt die klassischen Juristischen Berufe: Richter - Staatsanwalt - Rechtsanwalt. Dann kann man Beamter werden, Regierungsrat in allen möglichen Behörden (wenn man das richtige Parteibuch hat) und dann ... dann gibt es eine ungeheuere Fülle von Möglichkeiten. RTL ist unter der Leitung eines Juristen groß geworden, Göthe war Jurist, Kafka auch, und Tom Hagen, der Consiliere der Corleone-Familie. Koch, Schröder, Stoiber - auch sie sind Juristen. Roman Herzog erst recht. Er war Professor, Minister, Chef des Bundesverfassungsgerichts, Staatsoberhaupt.

Jurist sein ist wie Beton: es kommt drauf an, was man draus macht !


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