Wenn man sich dann also das Rauchen endlich abgewöhnt hat, kann man sich für das gesparte Geld so eine Flasche Chateau Margaux Premier Cru Classe für 159 Eumel beschaffen, die man dann auf ein eigens dafür aufgestelltes Tischchen plaziert, mit einer eigenen Beleuchtung im Hintergrund, die den Wein wunderbar funkeln lässt, vor den man sich dann schmachtend werfen kann und der einen dann immer wieder freundlich anlächelt, sobald man den Drang zur Fluppe in sich verspürt. Und man weiss, der Tag der Opferung wird kommen, und bis dahin kann man schon grossen gesellschaftlichen Nutzen aus dem Fläschchen ziehen, indem man stolz und verächtlich jedes Angebot einer Zigarette ablehnt, »nein, nein, Gott bewahre, wissen Sie denn nicht, Nikotin ist Gift für die empfindlichen Geschmacksnerven des Weinkenners, das käme gar nicht gut zu meinem Margeaux, der für heute abend vorgesehen ist, ja, was sage ich ihnen das, sie werden ihn kennen, dieses Wunder an Struktur, Balance und Abgang, mit seinem vollendeten Brombeerton und einem Hauch von Lakritz, oh nein, Rauchen? Völlig unvereinbar!«
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