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Ich habe das Menschsein aufgegeben. Man hat mir nahegelegt, meinen fünfundzwanzigsten Geburtstag zusammen mit einem Mädchen zu feiern, dass am selben Tag zur selben Stunde geboren wurde wie ich. An sich ist die Idee nicht schlecht, aber Feiern aller Art empfinde ich doch als in höchstem Maße anstrengend.
Die Neger im Nebenzimmer machen illegale Dinge. Ursprünglich sollte nur einer hier hausen, aber seit letzter Woche teilen sich zwei dieser seltsamen, lauten Wesen das winzige Kämmerchen hinter der Wand, vor der ich gerade sitze. Der Traumspeicher mag Zeugnis geben von meinen Befürchtungen. Ich bin kein Rassist, ich bin nur Einzelgänger. Die Lebensäußerungen anderer Menschen sind mir zutiefst verhasst. Vor allem das prollige Englisch ist so angenehm wie ein Zahnarztbohrer im Stirnhirn.
Zumindest ist meine kleine Bibliothek, mein schnuckeliger Handapparat wieder auf dem neusten Stand. Ich fühle mich fade, ärgerlich und verspannt. Wie soll man sich auch fühlen, wenn man aus seiner lauschigen kleinen Wohnung praktisch vergrault wurde? Ich würde gerne wieder auf die Toilette gehen. Oder in die Küche - wenn auch nur, um die Perspektive zu wechseln und aus den Blaster zu kommen.
Die Sonne versinkt hinter dem Fitness-Studio. Bald wird es dunkel. Dann hülle ich mich in meinen Kapuzenpullover, trage Kajal um die Wimpern und schlüpfe in meinen Mantel aus schwarzem Nappa. Ich möchte wieder ein Schatten sein unter Schatten. Unbemerkt, unerkannt. Unter dem kühlenden Mond von Deckung zu Deckung huschen, baden in den Pfützen aus Finsternis, die sich unter den Bäumen sammeln.
Später dann, wenn auch der Mond den Hafen am Horizont erreicht hat, will ich mich ernähren vom Blute derer, die meinen Weg kreuzen. Ich hülle mich in das süße Parfum der Lust und locke sie in meinen Palast aus lebenden Schatten. Dort erliegen sie meiner Magie und träumen, träumen, träumen...
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