Gerade nordwestlich über dem Dorf thronte einst die Burg Lomersheim, die wie schon oben gesagt, mit zwei Mauern, welche sie von oben bis zum Ufer der Enz herabsandte, den mittleren Theil des Dorfes in ihre Sicherheit einschloß. Von der Burg sind noch Grundmauern vorhanden, die auf verschiedene Gebäulichkeiten und Gemächer schließen lassen, und im Nordwesten der Burg erhob sich der gewaltige von einem Graben umgebene Bergfried, zugleich als Hochwarte dienend. Im Jahr 1817 aber wurde der noch etwa 50′ hohe, sehr starke Thurm, der 12–14′ dicke Mauern hatte, von einem nach Schätze grabenden Mann, Namens Dechsel, vom Staat erkauft und mit Pulver gesprengt; so fest aber war die Masse seines Gußmauerwerkes, daß er nur in einige riesige Stücke zerbrach, die nun einen merkwürdigen Anblick darbieten und als sprechende Zeugen nichts verschonender, thörichter Gewinnsucht der Nachwelt aufbewahrt bleiben. Das untere Geschoß blieb ganz und wurde schief auf eine Kante gestellt; die oberen Geschosse stürzten herab, doch zerbrachen sie kaum und liegen nun beinahe wie sie gestanden, so daß man jetzt durch den hohlen Leib des Thurmes, der kühn und malerisch auf großen Mauerbrocken ruht, in das Blaue des Himmels hineinblickt; Felsenpflanzen und niederes Gesträuch wachsen zierlich um die verlassenen Trümmer. Das Innere des Thurmes bildete unten ein Quadrat von 9′ im Lichten bei 13–14′ dicken Mauern, weiter oben ein Quadrat von 10′ im Lichten bei 12′ dicken Mauern.
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