Aufgrund der sehr hohen Halberwtszeit enthält die erdkruste seit ihrer Entstehung die Radionuklide Uran-283, Uran-235, Thorium-232 und Kalium-40. Bis auf das Kalium-40, dessen Zerfallsprodukt stabil ist, wandeln sich die Radionuklide über eine Reihe radioaktiver Zwischenprodukte mit seht unterschiedlichen Halbwertszeiten um, bis als Endprodukt stabiles Beli entsteht. Radon-222 (Halbwertszeit 3,8 Tage) entsteht als Zerfallsprodukt von Radium-226, das aus dem radioaktiven Zerfall von Uran-238 hervorgeht. Beim Zerfall des Thorium-232 enstehr u.a. Radon-220.
Überall dort, wo Uran im Erdboden vorhanden ist, wird Radon freigesetzt und gelangt in die freie Atmosphäre oder in Häuser. Von entscheidender Bedeutung hierfür ist die Radiumkonzentration des Bodens. Eine zusätzlichen Einfluß auf die Radonkonzentration in der Luft übt die Durchlässigkeit des Bodens aus. Die Radonkonzentration in der bodennahen Atmosphäre ist jahreszeitlichen und klimatischen Schwankungen unterworfen. In Gebäuden hängt die Radonkonzentration im wesentlichen von den baulichen Gegebenheiten ab. In Deutschland sind Jahresmittelwerte der Radonkonzentration in der bodennahen Luft bis 80Bq/m³ und in Gebäuden bis 250 Bq/m³ normal. Für die Strahlenexposition des Menschen ist nicht so sehr das Radon selbst von bedeutung, vielmehr sind es die kurzlebigen Zerfallsprodukte. Diese gelangen mit der Atemluft in den Atemtrakt, wo ihre energiereiche Alphastrahlung strahlenempindliche Zellen erreichen kann. Die kurzlebigen Zerfallsprodukte des Radons verursachen mit 1,4 mSv/Jahr mehr als die Hälfte der gesamten effektiven Dosis durch natürliche Strahlenquellen.
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