Über das Schulwesen Gmünds fehlt es bis jetzt an ältern Nachrichten. Natürlich wurde auch hier zuerst eine (ursprünglich kirchliche) lateinische Schule errichtet und schon 1295 wird C. rector scolarum in Gmundia in einer Adelberger Urkunde genannt. Eine besondere Blüthe dieser Anstalt ist nicht bekannt. 1578 wurde nahe bei dem Platz, wo schon 1432 die Schule gestanden, ein neues Schulhaus erbaut in der Nähe der Pfarrkirche. Eine Schulordnung für die Lateinschule wurde 1674 gegeben; damals waren ein Magister und ein Cantor auf Kündigung angestellt. Herr Stadtpfarrer und eine Rathsdeputation sollten alle Quartal visitiren in doctrina et moribus. Die Franziskaner fiengen auch an Lateinunterricht zu geben, was Conflikte mit der Schule und später mit der Stadtpfarrei hervorrief, als die „Franziskanerstudenten“ nicht zur österlichen Communion in der Pfarrkirche gehn wollten. 1706 wurde die Organisation der Lateinschule dahin geändert, daß nun die Schule blos die Anfangsgründe lehren sollte (Grammatica und Syntaxis minor, die Franziskaner Syntaxis major, Humanität und Rhetorik. Bei der Musik sollen sich beide Abtheilungen unterstützen und die Franziskaner führten mit ihren Schülern auch theatralische Darstellungen auf.
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