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Gut ist, was bequem ist. Besser ist, was unkompliziert ist. Am besten ist, was erfolgreich ist. Für Cliff Potts ist Putten eine ganz individuelle Angelegenheit. Kein Wunder also, dass er sagt: Putten Sie doch, wie Sie wollen! Das erscheint Ihnen zu einfach? Dann lesen Sie, was der G.O.L.F.-TIME-Autor über das Einlochen zu sagen hat.
Nur nicht abschrecken lassen:
So viel Spielzeug, nur um Putten zu lernen?
Keine Frage: Es sieht schwieriger aus, als es ist!
Golf besteht laut US-Putting- Papst Dave Pelz zu 43 Prozent aus Putten. Ich war drei Mal in der „Dave Pelz Golf School“ und habe jedes Mal mehr über das Putten und die damit verbundenen Schwierigkeiten gelernt. Und eine Zeit lang puttete ich daraufhin tatsächlich auch etwas besser!
Vorsicht. Meiner Meinung nach sollten Sie jedoch aufpassen, dass Sie nicht Ihr natürliches Gefühl verlieren. Weil Sie womöglich damit beginnen, sich über zu vieles zu viele Gedanken zu machen. Denken Sie ja nicht, Putten sei schwierig! Diese Gefahr besteht, nur weil Golfer – in der Absicht, sich technisch zu verbessern – anfangen, über die Wichtigkeit des Grünlesens zu grübeln, an einer Pre-Putting-Routine zu arbeiten, ihre Atmung aktiv zu kontrollieren, einen konstanten Rhythmus einzustudieren, ihren Kopf absolut ruhig zu halten, ihren linken Handrücken steif zu halten, im Finish zu verweilen und dem Ball nicht hinterher zu schauen etc. (was natürlich alles technisch korrekt ist).
Merken Sie sich: Putten ist bei weitem mehr Kopf- als Techniksache! Fragen Sie ein zehn- bis zwölfjähriges Kind, ob es denkt, Putten sei schwierig. Ich wette, die Antwort ist nein. Warum? Weil Kinder den Putter, der normalerweise zu lang für sie ist, etwas kürzer halten, sich die Linie anschauen und dann einfach putten. Nicht mehr und nicht weniger. Drei Punkte. Für mich sind dies die wichtigsten Dinge in Sachen Putten:
1. Fühlen Sie sich einfach wohl über dem Ball, egal ob Sie mit einem Broom Stick Putter wie Bernhard Langer, einem Belly Putter wie Colin Montgomery, mit einem Cross Handed Griff wie Fred Couples, sehr gebeugt über dem Ball mit einem offenen Stand und geschlossenen Füßen wie Jack Nicklaus oder lehrbuchmäßig wie Tiger Woods putten. Es spielt keine Rolle – lediglich das Ergebnis zählt.
2. Das Wichtigste ist wohl, eine positive Einstellung zum Putten zu haben. Soll heißen: Wenn Sie glauben, ein schlechter Putter zu sein, werden Sie wohl auch schlecht putten. Und natürlich umgekehrt!
3. Seien Sie niemals hektisch. Nehmen Sie sich Zeit. Lesen Sie das Grün, beobachten Sie die Putts Ihrer Mitspieler und vor allem: Seien Sie „nice and slow“ in Ihren letzten Vorbereitungen auf Ihren Putt. Ihre innere Stimme sollte ruhig sein – Putten ist schließlich ein Gefühlsschlag! Wenn Sie schnell und hektisch beim Ansprechen sind, wird Ihre innere Stimme ebenfalls hektisch sein, was Ihnen sicherlich bei einem Downhill Breaking Putt nicht gerade von großer Hilfe sein wird.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte Sie sicherlich nicht ermutigen, langsam zu spielen, Golf ist bereits langsam genug! Aber um gut zu putten, müssen Sie ruhig und kontrolliert sein. Also nehmen Sie sich ein wenig mehr Zeit. Ein Putt dauert schließlich kürzer als drei Putts! Your way. Meiner Meinung nach kann man beim Putten die wahre Individualität jedes einzelnen Top-Spielers erkennen. Sie haben alle mit den besten Trainern der Welt gearbeitet, haben alle die gleiche Grundtechnik (gerade ausholen, gerade durchschwingen), aber sie machen es dennoch alle im Sinne von Frank Sinatras „I did it my way“.
Mein Rat ist daher der folgende: Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Längen und Formen von Puttern, probieren Sie verschiedene Griffe, Ansprechhaltungen und auch Ball-Positionen. Wenn Ihr rechtes Auge dominant ist, sollten Sie vielleicht mit dem Ball etwas weiter bei Ihrem rechten Fuß putten. Wenn Ihr linkes Auge Ihr dominantes Auge ist, dann versuchen Sie es mit dem Ball etwas weiter links. Versuchen Sie zu putten, während Sie zum Loch schauen und auch mal mit geschlossenen Augen – natürlich, nachdem Sie sich ausgerichtet haben. Sie werden herausfinden, dass – je länger Sie Golf spielen – der Erfolg oftmals davon abhängt, dass Sie Verschiedenes einfach einmal ausprobieren.
Wichtig ist, dass Sie herausfinden, was für Sie am besten funktioniert und dieses dann üben. Unabhängig davon, was andere sagen: Ich glaube wirklich nicht, dass Bernhard Langer, Sam Torrance und alle anderen Top-Pros, die mit einem Broom Stick Putter einlochen, das wirklich toll finden. Aber Sie haben irgendwann festgestellt, dass er nunmal für sie am besten funktioniert – also warum nicht?! Einer der besten Putter aller Zeiten war Sam Snead. Er hat wirklich mit den Beinen rechts und links von der Puttlinie stehend geputtet – wie mit einem Crocket- Schläger. Später musste er seitlich putten, da entschieden wurde, dass es gegen die Regeln verstößt, über der Puttlinie zu stehen – warum auch immer.
Wahrscheinlich, weil er Ben Hogan schlug, der mit dem Turnier-Golf aufhörte, weil er das Gefühl fürs Putten verloren hat. Sowohl Seve als auch – sogar noch etwas extremer – der Japaner Isao Aoki putteten so, dass das Schlägerblatt hinten aufsaß und die Spitze in den Himmel zeigte. Der Südafrikaner Bobby Locke zielte immer einen Punkt rechts vom Loch an und hookte den Ball dann ins Loch. Tom Watson, einer der größten Spieler aller Zeiten, hätte wohl mindestens genauso viele Majors wie Jack Nicklaus gewonnen, wenn er nicht sein Putt- Gefühl verloren hätte.
Es lag wohl an seinem Stolz, dass er partout weder einen nicht-klassischen Griff noch eine andere Putter-Länge ausprobieren wollte. Lesen Sie diesen Artikel in Ruhe und denken Sie darüber nach. Probieren Sie Verschiedenes aus und glauben Sie niemandem, der sagt, es gäbe nur einen Weg. Info: Unter www.golftime.de finden Sie weitere Tipps und Tricks von Cliff Potts.
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