Das Problem war dein schneller Uebergang von einem Bild zu einem ganz anderen; sodass sich zwei Bilder miteinander vermischten und ich einen Momentlang nicht wusste,was gemeint war. Als Erzaehlen deiner persoenlichen Situation und deines sozialen Umfeldes war und ist ja gegen Kontakte zur »zu braven« Jugend nichtseinzuwenden. Aber, zu eng verknuepft mit dem Hinweis, es gaebe viel »Alternativen« zu Punks, verstand ich die Botschaft nicht.
Deine Aversionen gegen Punks erinnerten mich nur an enttaueschte Liebhaber. Waehrend ich eben ganz andere Erfahrungen und Erinnerungen habe.
Als ich 1977 aus dem Knast kam drei Jahre wegen Haschisch), waren Punker fuer mich eine Erloesung aus den aergerlichen Empfindungen vor den Truemmern der geplatzten Traueme und Luftschloesser meiner juengeren Jahre. Denn ich sah uns ja als schnell alt gewordene 68iger, die viel Laerm um ihre Heldentaten machten und nach dem nun bestandenen Wagnis ganz konventionell auf ihre Rechte pochten.
Mein Bruder hatte mir 1983 eine 4-Zimmer-Wohnung mit nur noch einem Studenten als Untermieter ueberlassen, weil fast alle aus seiner Wohngemeinschaft mit ihm in eine neue Wohnung zogen. Die war Teil einer Gaststaette, die er pachtete. Der Mietvertrag der alten Wohnung liefnoch auf ihm,aber ich bezahltebereits die Miete. Mein Bruder in dieser Wohnung zu einem Punk: »Ich will den Peter sprechen.« Der Punk: »Das wollen viele, red mit mir.« Mein Bruder: »Du weisst wohl nicht mit wem du sprichst. Ich bin der Inhaber dieser Wohnung.« Der Punk: »Und ich bin der Kaiser von China.« Und so stand dann eine »Respektsperson«, Kuechenchef, dann Gaststaetteninhaber,und Delegierter beim Parteitag der Gruenen ploetzlich in einem Raum, umringtvon bekifften und ihn auslachenden Punks. Das hat er mir jahrelang nicht verziehen.
Und. Wenn du, heute, Punks, die mit 25 noch »Platte machen«, ein »So nicht!« entgegenschleuderst, dann erinnert mich das leider nur an Peter Brueckner und seinen Kommentar zur raf: »So nicht! Aber wie dann?« Leider nur. Denn deinen Kommentaren zu Punks, wie auch denen von voyager usw. entnehme ich nur das »So nicht!« Und vermisste schon mit Peter Brueckner schmerzhaft Antworten auf »Wie dann?«
»Wer lungert herum in Parks und in Gassen? Ihr. Wer kann eure sinnlose Faulheit nur hassen? Wir. Denn jemand muss da sein, der nicht nur vernichtet«: der uns unsere Haueser erhaelt; der sammelt, verteilt und ueber den Handel berichtet; denn nur so funktioniert das morgige Geld.
Freddy 1968 gegen die Gammler
Ist das als endlos ertoenender, monotoner Singsang gegen nicht brave Jugend, die bessere Musik?
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