Psychiatrie, Psychotherapie, Psychoanalyse haben mir bis jetzt sehr geholfen. Ich finde nicht, daß ich krank war, schon garnicht wahnsinnig oder so. Ich hatte eine Krise, war unzufrieden, das Leben klappte nicht mehr richtig. Ich hatte charakterlich einiges nachzuholen. Also ging ich zu einer Psychotherapeutin bei der ich nun schon zwei Jahre bin.
Sie holte mich in die Realität zurück indem sie meine Vorurteile, Pauschalisierungen und Behauptungen hinterfragte. Immer wieder brachte sie mich dazu, mir meiner eigenen Gefühle bewußt zu werden. Warum verhalte ich mich so oder so? Sie wertet mein Verhalten nicht und sie gibt keine Ratschläge, wie ich mich verhalten sollte. Sondern sie regt an, mich selbst zu fragen, was ich empfinde. Indem ich meine Ängste, Grenzen und Wünsche kenne, bekomme ich das Leben besser in den Griff. Bis jetzt.
Es geht nicht darum, die Ängste zu bekämpfen und die Grenzen zu versetzen. Es geht darum, mir ihrer bewußt zu werden. Sie sagt immer gern, die Psychotherapie oder -analyse, (das was sie macht - ich weiß selbst nicht genau, was das ist) sei eine Reise ins Ungewisse. Es gibt keine vorgeschriebene Richtung.
Und sie hat einmal gesagt - und ich finde das hat sie schön gesagt - es geht darum, daß ich meinen inneren Kompaß finde.
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