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Gäb's die eine Kirche noch,
Die in Petrussukzession
Nähme jedes Menschen Joch
Auf sich wie der Menschensohn;
Gäbe Beichtgelegenheiten,
Ohne dass sie eine Pflicht;
Könnte für die Liebe streiten.
Doch die Kirchen können's nicht.
Ach, welch Predigt wäre das,
Wenn nur Gott zur Sprache käme,
Doch der Pfarrer ab nur las,
Ängstlich ist er, der Bequeme!
Und das Allerschlimmste ist,
Dass, obwohl wir es bekennen,
Jeder Pfarrer schnell vergisst,
- Wie oft muss ich es benennen? -
Dass wir an das ew'ge Leben,
Nicht an's Leben nach dem Tod,
Glauben und uns so erheben,
Erhoben werden, ja, von Gott.
Wichtig ist's, ihr Protestanten,
Dass ihr immer protestiert,
Wenn gegen die altbekannten
Glaubensworte jemand giert,
Weil er keine Lust am Herrn,
Sondern an sich selber hat,
Und sich feiern lässt sehr gern
Und genießt das Mengenbad.
Doch noch ärger sind hier jene,
Die sich »freie« Kirchen nennen.
Weil sie Gottes Gnadenpläne
Meinen, auswendig zu kennen.
Dort macht der Mensch sich Religion.
(Plattform für die Spätbekehrten!)
Menschenwort soll Gotteslohn
Durch Gebete der Versehrten
So bewirken, dass man frei
Oder sogar auserkoren
Durch die eignen Werke sei.
Doch so bist du bald verloren,
Denn die Jugend ist die Beute
Ihrer Zähmungstätigkeit.
Ja, sie braucht die jungen Leute
Für das Wort »Freiwilligkeit«.
Achtung! sei auch hier gesagt:
Nicht wer Gott bewegen will,
Sondern wer ihn würdig fragt,
Wer vor seinem Antlitz still
Seinem Rat die Ohren leiht,
Weiß, welch' Sinn das Beten hat:
Nicht die blanke Eitelkeit,
Sondern Furcht vor Gottes Tat.
Fröhlich bin ich treuer Christ,
Gottesglaube keinem droht.
Weil's schon längst geschrieben ist:
Es gibt kein Leben nach dem Tod.
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