Ich lese hier entweder eine Art sozialistische Arbeiterromantik heraus oder die Verachtung des Pöbels durch (vermeintlich) »höhere Stände«.
Beide Einstellungen sind natürlich durchhaltbar. Beides sind Einstellungen von »Intellektuellen«.
Ich sehe das eher so:
Ich betrachte die Welt als eine Art Bühne oder Spielfeld. Da sind eben die Mitspieler: Vergleichsweise ungebildete, oft sehr pragmatische Proleten; Intellektuelle, die meinen die Gesellschaft verstanden zu haben, aber nicht wissen, wie sie ihre Miete finanzieren; der Typus der Finanzindustrie, der sich mit Geld wahnsinnig gut auskennt; der ruhige Typ Techniker und Bastler, der sich seit Jugendtagen für Radiotechnik usw. interessiert; der Jugendliche, der laut im ganzen Buss Hip-Hop hört; die junge Studentin, die einen anlächelt; die konservativen Traditionswähler der SPD, die im kleinen Verein große Politik machen wollen; die echt konservativen; die Politiker auf allen Ebenen, der Geheimdienst zuletzt usw.
Alles Figuren, die man betrachten kann. Sie kann man Spielen -- sie haben ihre eigenen Motive, glauben oft, im Recht zu sein.
Dabei ist mir der Prolet als Gegner sogar gewissermaßen Recht.
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