Von Kaiser Hadrian wird die Geschichte erzählt, dass er eines Tags beim Baden mit dem einfachen Volk einen alten römischen Soldaten erblickte, der ihm von den römischen Truppen her bekannt war. Als Hadrian sah, wie jener seinen Rücken gegen eine Marmorwande rieb, fragte er ihn nach dem Sinn dieser Aktivität. Der Veteran antwortete, er besäße keinen Sklaven, der ihm aufwarten könne. Darauf schenkte ihm der Kaiser zwei Sklaven und genügend Geld für ihren Unterhalt. Ein paar Tage später fingen zwei alte, vom Glück des Veteranen inspirierte Männer gleichfalls an, sich an der Wand zu reiben in der Hoffnung, des Kaisers Aufmerksamkeit zu erregen. Worauf ihnen Hadrian, der ihre Absicht erkannte, vorschlug, sie täten ohne Sklaven besser daran, ihre Rücken gegeneinander zu reiben.
Eugene Rimmel, 'Die Geschichte des Parfüms, S. 131 ff.
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