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Ich stelle mir vor, wie ich meine Hand auf den Bauch des Biologieprofessors lege. Heute trägt er ein helles Hemd, und man sieht die Stelle, an der das Mikrofon unterhalb des Brustbeins und oberhalb des Nabels, also direkt auf seinem Schmerbauch, zu liegen kommt. Ich bin besoffen von seinem Wissen, und schaue während der Vorlesung auf das ventral lagernde Mikrofon. Und wieder der Impuls, die Hand auf seinen Bauch zu legen. Später erklärt Nadine, dass Nancy schwanger ist.
Seine Powerpoint-Präsentation ist stellenweise etwas nachlässig ausgearbeitet. Bei einigen Wörtern sind wohl die Buchstaben ausgegangen. Man merkt ihm an, wie lästig ihm diese Vorlesung ist. Er näselt etwas, lacht gelegentlich über einen seiner Scherze. Hin und wieder hält Rübsamen inne, macht eine Pause, um lästige Schwatzer zum schweigen zu bringen. Er müsste das nicht tun. Ich weiß, dass er zu gerne wütend ist. Wahrscheinlich kann er sehr verletzend sein, wenn man ihn reizt! Ganz wie die Fledermäuse, die er jetzt lieber erforschen möchte. Und ganz so wie die tollwütige Fledermaus zubeißt, wenn sie sich in den Haaren verfängt, spuckt er giftige Worte. Sein Steckenpferd ist die Neurobiologie. Ihn interessiert das räumliche Hörvermögen seiner Fledermäuse. Ich sehe ihm an, dass er sich zu ihnen in eine Höhle zurückziehen möchte.
Im Geiste lege ich wieder die Hand auf seinen Bauch, unterhalb des Mikrofons, auf seinen Solarplexus. Und im Geiste sage ich ihm, dass er nicht wütend sein soll. Sein Blutdruck ist zu hoch, und sein Herz wird der Belastung nur noch ein paar Jahre standhalten. In meinem Becken regt sich die Kundalini, und noch ehe ich weiß, das ich seinen Geist ursurpiere, erfahre ich wortlos von ihm, dass Fledermäuse den größten Penis von allen Säugetieren haben, zumindest im Verhältnis zur Körpergröße.
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