Die Vorschulerziehung in der DDR
Gliederung:
1. Die allgemeinen Hintergründe der DDR-Pädagogik
1.1 Die Hauptaufgaben der Bildung und Erziehung im Kindergarten
2. Der Bildungs- und Erziehungsplan für den Kindergarten der DDR
2.1 Der Tagesablauf im Kindergarten
2.2 Arbeit
2.3 Feste und Feiern
2.4 Muttersprache
2.5 Bekanntmachen mit gesellschaftlichen Leben
2.6 Bekanntmachen mit der Natur
3. Anhang: Kinderlieder
4. Literaturnachweis
1. Die allgemeinen Hintergründe der DDR-Pädagogik
- DDR-Pädagogik stets beeinflusst von Sowjetpädagogik, die sich wiederum stark auf Lenin und seine Interpreten beruft
- apolitische Pädagogik wird als Unmöglichkeit bezeichnet, daher ist eine sinnvolle Verbindung von Pädagogik und Politik erstrebenswert
- d. h. sowjetische Pädagogik: „Wissenschaft von der kommunistischen Erziehung“
- diese Form von Pädagogik entwickelt sich unter Führung der Kommunistischen Partei, die ihr Aufgaben stellt, welche den objektiven Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen
- ist interdisziplinär verbunden mit: marxistisch-leninistischer Philosophie, Soziologie, Ethik, Ästhetik, Ökonomie, Physiologie, Psychologie (u.a. auch Ingenieurpsychologie: Verhältnis Mensch-Technik), Kybernetik (Regelung dynamischer Systeme)
- Ziel: „ ... den allseitig und harmonisch entwickelten Menschen, den aktiven Erbauer und Verteidiger der kommunistischen Gesellschaft heranzubilden.“
Aus diesen Maßgaben heraus entwickelt sich eine Auffassung von pädagogischem Handeln, die sich in folgenden Erziehungssegmenten widerspiegelt:
- körperliche Erziehung: motorische und hygienische Fähigkeiten, Koordination des Bewegungsapparates, Abhärtung
- geistige Erziehung: Herausbildung „richtiger“ Vorstellungen von einfachen Umwelterscheinungen, Entwicklung kognitiver Prozesse wie Empfindung und Wahrnehmung, Gedächtnis, Phantasie, Abstraktion, Sprache, (einfache) intellektuelle Tätigkeiten, Schlussziehung
- sittliche Erziehung: sittliche Gefühle, positives Verhalten und Gewohnheiten, sittliche Vorstellungen und Verhaltensmotive, patriotische Gefühle, Liebe zu W. I. Lenin und seinen Kampfgenossen
- Arbeitserziehung: bekannt machen mit Arbeitsformen und Erziehung zur Achtung von Arbeit, Vermittlung einfachster Verrichtungen, Erziehung zu Fleiß und Selbständigkeit, kommunistische Arbeitsauffassung
- Ästhetische Erziehung: Schönheit in Umwelt und Kunst erkennen um selber Schönes zu schaffen
1.1 Die Hauptaufgaben der Bildung und Erziehung im Kindergarten
- 1965 wurde in der DDR das „Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ erlassen, auf dessen Grundlage auch die pädagogische Organisation der Kindergärten vollzogen wurde
- Ziel sollte es sein, „ ... daß die drei bis sechsjährigen Kinder der berufstätigen und studierenden Mütter in den Vorschuleinrichtungen zu gesunden, sozialistisch erzogenen Kindern heranwachsen, die sich in der Gemeinschaft wohlfühlen und ein frohes und glückliches Leben führen.“ sowie eine allseitige Entwicklung zur sozialistischen Persönlichkeit durchlaufen
- hierzu kam dem Kindergarten die Aufgabe zu, die gesunde körperliche Entwicklung der Kinder, ihre Erziehung zu einem richtigen Verhältnis und zu gefühlsmäßigen Bindungen zu den sie umgebenden Menschen und Erscheinungen des sozialistischen Lebens und der Natur zu gewährleisten
Der Kindergarten verwirklicht die ihm von der Kommunistischen Partei gestellten Aufgaben, die im Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem fixiert worden sind:
- dort heisst es, dass die hohe Bildung des gesamten Volkes allseitig und harmonisch zu erfolgen hätte und die Jugend zur Liebe zur DDR und der sozialistischen Errungenschaften zu erziehen sei
- i.d. S. körperliche, geistige, sittliche und ästhetische Bildung und Erziehung als Grundlage für die allseitige sozialistische Entwicklung der Kinder
- im Kindergarten ist für eine gesunde körperliche Entwicklung der Kinder zu sorgen; genügend Schlaf und gesunde Ernährung, Maßnahmen zur Anerziehung hygienischer Gewohnheiten, die Einhaltung eines geregelten Tagesablaufs, tägliche Körperübungen und der Aufenthalt im Freien tragen zur Stabilisierung der Gesundheit der Kinder bei; Turnbeschäftigungen, tägliche Körperübungen und Spiele dienen der weiteren Entwicklung der Bewegungen und der Kräftigung
- die Entwicklung der Sprache und des Denkens der Kinder ist von höchster Priorität
- sie sind zu geistiger Tätigkeit zu befähigen und sie müssen lernen, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu sein
- die vielfältigen Tätigkeiten der Kinder im Kinderkollektiv sind so zu arrangieren, dass sich bei ihnen Verhaltensweisen herausbilden, die den sozialistischen Normen des Zusammenlebens entsprechen
- auf die Entwicklung solcher Eigenschaften wie Ausdauer, Zielstrebigkeit und die Bereitschaft. Schwierigkeiten zu überwinden, soll ständig Einfluss genommen werden
- sie sind zur Liebe und Achtung ihren Eltern gegenüber zu erziehen
- bei den Kindern sollen sich Gefühle der Verbundenheit zu den ihnen bekannten Werktätigen, zu ihrem Heimatort, zu den führenden Genossen der Kommunistischen Partei und der Regierung und zu den Angehörigen der bewaffneten Streitkräfte herausbilden
- die Liebe zur DDR schließt die Gefühle der Freundschaft zu den Freunden der DDR, insbesondere zu den Menschen der Sowjetunion, ein
- im Kindergarten ist eine musische Atmosphäre zu schaffen: eine schön gestaltete Umgebung, das Vorbild der Erzieherin und das harmonische Zusammenleben der Kinder in der Gruppe sollen zur Aufgeschlossenheit der Kinder für alles Schöne beitragen
- bei den Kindern sind die Freude und das Bedürfnis zu wecken, zu singen, Musik zu hören, zu malen, zu modellieren und zu basteln
- durch Märchen, Gedichte und Erzählungen werden die Entwicklung der schöpferischen Phantasie, die Formung erster moralischer Urteile, die Festigung des Kinderkollektivs, die Entwicklung der Kinder und ihrer Freude an allem Schönen gestärkt
- einen breiten Raum nehmen das Spiel, die Arbeit und die Beschäftigung und die mit ihnen zu lösenden Aufgaben ein, wobei dem Spiel als der Haupttätigkeit der Kinder im Vorschulalter besondere Aufmerksamkeit zu schenken ist; in ihm müssen die Kinder größte Befriedigung ihrer Wünsche erfahren und die vielfältigsten Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der Umwelt erhalten
- die Erzieherin muss die Entwicklungsunterschiede zwischen den Kindern und den Entwicklungsstand zwischen den Gruppen berücksichtigen
In der DDR betreuten 1988 in 13'000 Kindergärten 90'000 Erzieherinnen mehr als 700'000 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren (entspricht ca. 95% der Zielgruppe).
2. Der Bildungs- und Erziehungsplan für den Kindergarten der DDR
Aufteilung der Kinder in drei Altersstufen:
1. Jüngere Gruppe: 3-4 Jahre
2. Mittlere Gruppe: 4-5 Jahre
3. Ältere Gruppe: 5-6 Jahre
Folgende Bereiche werden mit dem Bildungs- und Erziehungsplan der DDR abgedeckt:
1. Gestaltung des Lebens im Kindergarten
2. Spiel
3. Arbeit
4. Beschäftigung
5. Körperpflege
6. Mahlzeiten
7. Mittagsschlaf
8. Spaziergang
9. Feste und Feiern
10. Muttersprache
11. Turnen
12. Bekanntmachung mit dem gesellschaftlichen Leben
13. Bekanntmachung mit der Natur
14. Malen, Zeichnen, Formen und Bauen
15. Musik
(bei Mittlerer Gruppe kommt noch die Bekanntmachung mit Mengen und Vergleichen von Längen, Breiten und Höhen hinzu; bei der Älteren Gruppe erfolgt eine vertiefende Bekanntmachung mit Kinderliteratur)
2.1 Der Tagesablauf
(zu 1.: Gestaltung (deckt sich auch mit denen der Mittleren und Älteren Gruppe))
Tagesbeginn
Organisationsformen: Gesundheitskontrolle, Körperpflege, Mahlzeiten, spiel , Beschäftigung, Mittagsschlaf
1. Überprüfung des Gesundheitszustandes
2. Voraussetzung zum Ruhen schaffen
3. Eingehen auf Individualität
4. ruhige Spiele und Betätigungen
5. Organisation des Wechsels von Tätigkeiten -> zweckmäßige und übersichtliche Gestaltung des Raumes
6. im Sommer Tagesbeginn wenn möglich im Freien
Vormittagsgestaltung
Organisationsformen: tägliche Körperübungen, Körperpflege, Mahlzeiten, Spiel, Beschäftigung, Ämter, Spaziergang, Mittagsschlaf
1. abwechslungsreiche Körperübungen
2. Organisation der Körperpflege
3. Zeiten der Mahlzeiten werden festgelegt
4. Beschäftigungszeit
Nachmittagsgestaltung
Planmäßig zu nutzen für Bildungs- und Erziehungsarbeit
1. Organisation des Übergangs vom Mittagsschlaf zur Körperpflege und zum Kaffeetrinken
selbst anziehen (gegenseitiges Helfen), Erzieherin beim Umräumen des Raumes helfen
2. Anregung zum Rollenspiel, didaktischen Spiel und Bewegungsspielen
3. regt zur Mithilfe zur Vorbereitung des nächsten Tages an
Tagesausklang
Wecken von Freude bei Kindern auf den nächsten Tag
1. Erzieherin beachtet, dass Kinder sich sauber und ordentlich gekleidet von anderen Kindern verabschieden
2. nutzt zeit für Gespräch mit Eltern
3. lobt Kind für sein gutes Verhalten -> Freude für nächsten Tag wecken
2.2 Arbeit
Jüngere Gruppe:
Arbeiten sind den Kräften der Kinder angepasst und sollen zu sichtbaren Ergebnis führen.
Aufgaben für jüngere Gruppe:
Selbstbedienung (Förderung und Unterstützung der Kinder in ihrer Selbständigkeit), einfache Hilfeleistung zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sauberkeit im Gruppenraum
Ämter:
Tischdienst – lernen Tassen und Besteck richtig zu fassen, decken ein; räumen ab; wischen Tische ab
Beschäftigungsdienst – Kinder werden dabei von Erzieherin zur Hilfe herangezogen -> Material verteilen; Einräumen, Raum Vorbereitung
Blumendienst – Erwerb elementarer Fähigkeiten der Blumenpflege
Waschraumdienst – sauberes und aufgeräumtes Verlassen -> Becken trocken wischen, Waschutensilien an richtigen Platz legen; Wasserhähne zudrehen; Spritzer auf Fußboden beseitigen
Arbeiten im Garten - Ernten von Gemüse, Abklopfen des Drecks, an richtigen Ort legen; lesen Obst auf; Geräte reinigen; Aussaat; Blumen pflücken
Mittlere Gruppe:
Hierbei wird von der Erzieherin auf den Entwicklungsstand der Jüngeren Gruppe aufgebaut
Kinder sollen die ihnen bereits vertrauten, angeeigneten Dinge mit größerer Selbstverständlichkeit ausführen lernen. Dazu werden sie an ständige arbeiten gewöhnt und erfahren dadurch, dass man Arbeit planen muss. Auch die Fähigkeit der Zusammenarbeit wird weiterentwickelt
Ämter:
Tischdienst – Tischdecken auflegen; decken, Tasse rechts neben Teller, Löffel und Gabel rechts neben Teller; Tisch abräumen und abwischen
Beschäftigungsdienst – holen Material aus Schrank und teilen es selber aus und räumen weg; ordnen Tische und Stühle je nach Art der Beschäftigung
Blumendienst – bestimmen und führen Pflegearbeiten aus; gießen; säubern, teilen Arbeit untereinander auf
Tierpflege – Füttern, Reinigen
Waschraumdienst – Einhaltung von Ordnung und Sauberkeit; Seifen und Handbürsten an Platz, Wasserhähne zu; gucken ob in Toiletten gespült wurde, kontrollieren Waschbecken, Handtücher und Kämme
Arbeiten im Garten - ernten, Samen sammeln, Geräte säubern, beraten über Bepflanzung, kaufen Samen, lernen den Rechen zu handhaben, lernen Reihenaussaat
Ältere Gruppe:
- Arbeit nimmt größeren Umfang ein; es soll das Bedürfnis, zur Mithilfe, in den Kindern geweckt werden
- Selbstbedienung sollte die Hilfe der Erzieherin nicht mehr beanspruchen
- Sie sollen sich selbständig Ziele stellen, kollektive Tätigkeiten organisieren und die Arbeit gut, richtig und schnell ausführen
- Sollen Kritikfähigkeit entwickeln in dem sie andere auf Fehler hinweisen
- Kinder lernen langsam Arbeit vom Spiel zu unterscheiden
Ämter:
Tischdienst – Kinder decken und schmücken Tisch, binden sich Schürzen um, decken Tische mit Geschirr entsprechend der Mahlzeiten ein; lernen Essen aufzutragen und Speisen anzubieten; räumen ab, trennen Reste von dreckigem Geschirr
Blumendienst – wird über eine Woche ausgeübt, es werden auch Pflanzen außerhalb des Gruppenraumes zur Pflege übernommen
Tierpflege – wird auch über eine Woche ausgeführt, lernen Futtervorrat selbst zu verwalten
Waschraumdienst – Kontrolle von Zellstoff, Toilettenpapier, kämmen, Handtüchern, Seifen, ist somit für das Aussehen aller Kinder in der Gruppe verantwortlich; Unterstützung bei Nägelkontrolle
Arbeiten im Garten – Älteren helfen Jüngeren; Ältere gehen arbeitsteilig in der Bewältigung ihrer Aufgaben, sowie selbständig und verantwortungsbewusst vor
Neue:
Arbeiten zur Herstellung von Gegenständen für das Spiel und den täglichen Gebrauch:
- erster Entwicklungsbeitrag für konstruktive Fähigkeiten
- Lernen arbeiten zu planen, entsprechendes Material auszusuchen, Werkzeuge auszuwählen und die Arbeit untereinander aufzuteilen
2.3 Feste und Feiern
Jüngere
Sollen der Entwicklung des Zusammengehörigkeitsgefühls der Kinder helfen.
Gleichzeitig sollen dabei den Kindern erste Vorstellungen über Ereignisse des gesellschaftlichen Lebens herausgebildet werden.
Kinder werden in Vorbereitung einbezogen.
(Erntefest, Jahrestage...)
Kinder betrachten geschmückte Häuser und Straßen; helfen Erzieherin mit kleinen Handreichungen; kleine Darbietungen werden eingeübt; lernen sich als Gäste in anderer Gruppe zu bewegen und sich für dargebotenes zu bedanken
Mittlere:
Durch die Mithilfe bei der Gestaltung und Organisation sollen freundschaftliches Entgegenkommen und Gastfreundschaft bei den Kindern entwickelt werden.
- helfen bei der Ausgestaltung der Räume, erfreuen andere durch Geschenke und Darbietungen, laden Gäste ein und bewirten sie; Besuchern sollen Türen geöffnet und Sitzplätze angeboten werden; sie sollen lernen sich zu beherrschen und fremden gegenüber zurückhaltend zu sein, sowie sich zu entschuldigen wenn jemanden Unannehmlichkeiten bereitet wurden
Ältere:
- es geht jetzt darum den Kindern die Vorstellungen vom Inhalt von Festen und Feiern zu präzisieren
- werden zu wirklichen Höhepunkten gestaltet
- soll zur Bildung des Kollektivs beitragen
2.4 Muttersprache
Jüngere:
Erzieherin hat die Kinder der jüngeren Gruppe zu sprachlicher Mitteilung und Veränderung anregen. Sie sollen lernen ihre Bitten und Wünsche sprachlich zu äußern und zuzuhören, wenn jemand mit ihnen spricht und auf Fragen entsprechend zu antworten. Dabei werden folgende Organisationsformen, zur Erlernung der Muttersprache, den Kindern der Jüngeren Gruppe nahegebracht:
1. Das lautreine, artikulierte, grammatikalisch richtige Sprechen
2. Die Erweiterung des Wortschatzes durch neue Worte
3. Das Erzählen
4. Das ausdrucksvolle Sprechen beim Vortragen Nacherzählen und Darstellen
5. Das bekannt werden mit Reimen, Geschichten Bilderbüchern und Märchen
Mittlere:
Erzieherin beobachtet Entwicklungsstand der Gruppe und such gezielt Aufgaben schwerpunktmäßig aus.
Organisationsformen zur Erlernung der Muttersprache, wie bei Jüngerer Gruppe mit Erweiterungen:
Zu1.
- Ende mittlerer Gruppe sollen Worte richtig ausgesprochen werden können
- Sollen lernen je nach Situation angemessen zu Sprechen
- Sollen lernen Fälle richtig zu benutzen (bezug auf Personalpronomen)
Zu2.
- Kinder übernehmen folgende Begriffe in ihren Sprachgebrauch ( zum Ausdruck räumlicher und zeitlicher Beziehungen zwischen Gegenständen): Am Vormittag, am Nachmittag, gestern, heute, morgen
Zu3.
- lernen Geschichten und Märchen genauer nachzuerzählen; Handlungsablauf einprägen
- lernen Merkmale auf Bildern sprachlich zu bezeichnen und bemühen sich Zusammenhänge zu erkennen und den sinn des Bildes zu begreifen
Zu4.
- Erlernen reime und Gedichte und werden gelehrt sie sinngemäß ausdrucksvoll wiederzugeben
- Üben auch ihre Stimmen der Rolle und Situationen anzupassen
Zu5.
- es werden kurze Gespräche über die Verse oder Märchen gehalten, um Inhalt zu vertiefen
Ältere:
- bauen auf Vorangegangenes auf
- lernen sich auch mit Fremden sprachlich auseinander zu setzten und sich der Sprache als Verständigungsmittel besser zu bedienen
- beherrschen jetzt die Redewendungen des höflichen Umgangs
- lernen Wochentage richtig zu verwenden, sowie Zeitbegriffe wie sofort, bald, früher, später
2.5 Bekanntmachen mit gesellschaftliches Leben
Dient der Aufgabe die Aufmerksamkeit der Kinder, ihr Interesse an den Vorgängen in ihrer Umwelt, ihre Freude am Fragen, Schauen und am selbständigen Erkunden zu entwickeln.
Jüngere:
- Bekanntmachung mit Kindergarten
- Bekanntmachung mit Heimatort
- Bekanntmachung mit arbeitenden Menschen
- Bekanntmachung mit Festen und Feiern
Mittlere:
- Bekanntmachung mit arbeitenden Menschen
- Bekanntmachung mit Festen und Feiern
- Bekanntmachung mit Heimatort
- Bekanntmachung mit den Menschen, die unsere Heimat schützen
- Bekanntmachung mit dem Verhalten im Straßenverkehr
Ältere:
- sollen Aufgeschlossenheit, Interesse, Beobachtungsdrang und Meinungsbildung gegenüber ihrer Umwelt weiterentwickeln
- Kinder erkennen Zusammenhänge und erkennen Schlussfolgerungen für ihr verhalten
- Kinder erfahren mehr über Freunde der DDR -> Gefühl der Völkerfreundschaft wecken
- Sie erhalten Einblick in Schule und Pionierorganisation
Bekanntmachung mit Natur:
Jüngere:
Kinder sollen Tiere und Pflanzen bewundern und sich an ihnen erfreuen; lernen wie man sich ihnen gegenüber verhält:
Laubfärbung der Bäume
Bekanntmachung mit Tieren
Erleben den Winter
Erleben das Vorübergehen des Winters
Mittlere:
- bemerken die Vorbereitung auf Winterbasteln aus Naturmaterialien
- feiern Erntefest
- interessieren sich für die verschiedenen Namen der Tiere
- lernen Früchte in essbar und nicht essbar zu unterscheiden
Ältere:
- Kinder sollen starke gefühlsbetonte Bindung zu der sie umgebenen Natur haben
- Entwickeln Bereitschaft Lebendes zu schützen
- Neues wird bekanntem zugeordnet
3. Anhang: Kinderlieder der DDR
Kleine weiße Friedenstaube
Kleine weiße Friedenstaube,
fliege übers Land!
Allen Menschen, groß und kleinen,
bist Du wohlbekannt.
Du sollst fliegen, Friedenstaube,
allen sag es hier,
dass nie wieder Krieg wir wollen,
Frieden wollen wir!
Fliege übers große Wasser,
über Berg und Tal;
bringe allen Menschen Frieden,
grüß sie tausendmal!
Und wir wünschen für die Reise
Freude und viel Glück!
Kleine weiße Friedenstaube,
komm recht bald zurück!
Über allen strahlt die Sonne
Über allen strahlt die Sonne,
über allen in der Welt.
Alle Kinder wollen Frieden,
Frieden, der das Glück erhält
Froh und glücklich will doch spielen
auf der Erde jedes Kind,
ob nun seine Eltern Schwarze,
Gelbe oder Weiße sind.
Darum höret unsre Bitte, hütet gut
den Frieden ihr,
dass die Kinder aller Länder
froh und glücklich sind wie wir.
Mailied
Wir ziehen durch die Straßen,
heut ist erster Mai,
die Männer und die Frauen,
und ich bin auch dabei!
Wir tragen rote Fahnen
und Bilder in der Reih’
und singen frohe Lieder,
und ich bin auch dabei.
Und jedes Jahr im Frühling
ist wieder erster Mai.
Und bin ich groß geworden,
bin ich erst recht dabei.
Der kleine Trompeter
Von all unsern Kameraden
war keiner so lieb und gut
wie unser kleiner Trompeter,
ein lustiges Rotgardistenblut.
Wir saßen so fröhlich beisammen
in einer so stürmischen Nacht;
mit seinen Freiheitsliedern
hat er uns so glücklich gemacht.
Da kam eine feindliche Kugel
bei einem so fröhlichen Spiel,
mit einem so seligen Lächeln
unser kleiner Trompeter, er fiel.
Da nahmen wir Hacke und Spaten
und gruben ihm morgens ein Grab.
Und die ihn am liebsten hatten,
die senkten ihn stille hinab.
Schlaf wohl, du kleiner Trompeter,
wir waren dir alle so gut.
Schlaf wohl du kleiner Trompeter,
du lustiges Rotgardistenblut.
4. Literaturnachweis:
Regierung der DDR, Ministerium für Volksbildung (Hrsg.), (1975): Bildungs- und Erziehungsplan für den Kindergarten. Berlin: Volk und Wissen volkseigener Verlag
Jadeschko, W. I.; Sochin, F. A. (1978): Vorschulpädagogik. Berlin: Volk und Wissen Volkseigener Verlag
Singer, W. (Redaktion) (1978): Der Kindergarten. Zweckmäßig und schön. Berlin: Volk und Wissen volkseigener Verlag
Dönitz, R.; Pfütze, R. (1988): „Frieden brauch’ ich, bin ein Kind“. Friedenserziehung in den Kindergärten der DDR. Berlin: Volk und Wissen volkseigener Verlag
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