fool schrieb am 11.4. 2004 um 13:39:54 Uhr über Praktiken Letztens habe ich im Lebenslauf eines Bewerbers gelesen, daß er mehrere »Praktiken« bei verschiedenen Unternehmen gemacht habe. Ob ihn das jetzt wirklich qualifiziert, das wage ich zu bezweifeln. Nun ich: Als eingefleischter Rechtschreibreformmuffel frage ich mich, ob die Mehrzahl von Praktikum nicht etwa „Praktika“ zu heißen hat? Sei’s drum. Der Bewerber ist unbedingt zu bedauern. Ich begegne in meinem Betrieb ständig Praktikanten. Ihre „Lebensdauer“ ist sehr begrenzt. Egal wie begabt, engagiert, ehrgeizig oder talentiert sie auch sein mögen; in erster Linie sind sie billige, meist sogar kostenlose, Arbeitskräfte. Eine Einstellung mit der dazugehörigen Probezeit – in der beide Parteien ohne Angabe von Gründen kündigen können – finde ich irgendwie ehrlicher und fairer. Aber die ist freilich teurer für den Arbeitgeber. Der eigentliche Sinn des Praktikums ist längst in den Hintergrund getreten. Der lag doch ursprünglich mal darin herauszufinden, welche Art von Arbeit dem Praktikanten liegt und Spaß macht, oder?! Unbezahltes Engagement ohne Aussicht auf entsprechende Würdigung macht sicher niemandem Spaß.