Prügelstrafe

Stefan schreibt über die brutale Erziehung in einem deutschen „Borstal“. In den Herbstferien mussten die Jungen – Stefan war 16 – unter Peitschenhieben der Aufseher bei einem Bauern Kartoffeln roden.

Ein solches Erlebnis hatte ich auch Anfang der 60er Jahre. Auf einer Reise von Düsseldorf nach Aachen hatte ich eine Reifenpanne. Eine Schraube ließ sich nicht lösen. Ein paar hundert Meter entfernt gruben Jungen oder junge Männer unter der Aufsicht eines Erwachsenen Rüben oder ähnliche aus Ich brüllte hinüber, ob mir einer helfen könne. Wenig später kam ein etwa 15-jähriger kräftiger Bengel, nackt bis auf zerlumpte Shorts in der Novemberkälte. Auf dem Rücken hatte er alte Narben und frische Peitschenstriemen. Die Jungen waren wohl Schwererziehbare„Was hast du ausgefressen?“ fragte ich.. Er: „Geklaut, Schuleschwänzen, von zu Hause ausgerissen und so was. Dafür haben sie mich ins Heim gesteckt.“ - „Komm mit, wir fahren zur Polizei. Und zeigen den Kerl an, der dich geschlagen hat.“ - „Nein, will ich nicht. Ich kann das aushalten.“
Ich denke nach, ob ich trotzdem Anzeige erstatten soll. Und ich frage ihn: „Wann kommst du raus aus dem Kinderknast? Was willst du mal werden?“ Er. „Ich will auch Erzieher werden. Macht doch Spaß.“

Ich gebe auf.. Der ist prügelgeil. Irgendwann werden sie ihn dauerhaft wegsperren.