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Johanna schrieb am 10.4. 2022 um 12:14:24 Uhr über

Povoll

Wenn gutes Zureden nichts half gab es von Mutti den berüchtigten Povoll. Und ein richtiger Povoll war im Verständnis meiner Mutter schmerzhaft und brachte mich richtig zum Weinen. Und hierzu bediente sie sich vorzugsweise zu Hause einem Kochlöffel. Als wir einmal im Urlaub waren, habe ich es auch einmal mit einem kleinen Blumen-Stöckchen bekommen, das gerade griffbereit war. Bevor es einen richtigen Povoll setzte, gab es aber in der Regel etliche Ermahnungen und Drohungen wie »Wenn du jetzt nicht sofort aufhörst, bekommst du einen Hinternvoll, dass dir Hören uns Sehen vergeht« oder »Wenn du das auch nur noch ein einziges Mal machst, hau ich dir den Hintern windelweich«. Meine Mutter hatte da eine ganze Palette von Sprüchen parat. Und wenn auch diese Drohungen verpufften, lies sie eben konsequenter Weise Taten folgen. Schließlich hatte sie mich ja stets mehrfach ermahnt. Dann waren auch jegliche Diskussionenoder Besserungsversprechen nutzlos. Ich konnte mich gar nicht so schnell in Sicherheit bringen, so schnell wie die Hose unten war. Ich hörte nur noch das Aufziehen des Besteckkastens, wurde am Handgelenk übers Knie gezerrt und dann bearbeitet sie die Erziehungsfläche auch schon mit dem Kochlöffel. Und während sie mich kräftig versohlte, durfte ich mir eine ordentliche Standpauke anhören. Noch mehrere Tage hatte ich einen sichtbaren Denkzettel in Form von roten Abdrücken auf meinem Po verewigt.


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