Der Chemiekonzern Bayer AG führt
einem Zeitungsbericht zufolge Sondierungsgespräche
mit verschienenen Phamaunternehmen über die
Vermarktung seines in der Entwicklung stehenden
Potenzmittels Vardenafil. Bayer hoffe, eine
entsprechende Vereinbarung bis September unter
Dach und Fach zu bringen, berichtete die "Financial
Times" am Montag. Der Konzern will Vardenafil
früheren Angaben zufolge im kommenden Jahr auf den
Markt bringen. Bei Bayer war am Morgen zunächst
niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
"Es gibt ein großes Interesse in der Industrie, sich an
diesem speziellen Produkt zu beteiligen", sagte der
Chef der Bayer-Phamasparte David Ebsworth der
»Financial Times«. Es leuchte daher ein, dass sich
Bayer etwaige Partner anschauen und seine
Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit diesen prüfen
werde. Mehrere Unternehmen seien an Bayer
herangetreten. Namen wollte Ebsworth dem Blatt
zufolge nicht nennen. Die Zeitung selbst nannte als
möglichen Interessenten die britisch-amerikanische
GlaxoSmithKline.
Zum Zeitrahmen für den Abschluss der Gespräche
sagte Ebsworth lediglich: "Es ist klar, dass man die
Sache ein Jahr vor dem Start abschließen will, aber
wenn man sie früher abschließt, ist es besser." Das
Blatt schrieb weiter, es sei unklar, ob Bayer eine
gemeinsame Vermarktung auf internationaler Basis
oder nur für die USA anstrebe, wo der Absatz des
Konzerns relativ schwach sei.
Dem Bericht zufolge braucht Bayer die
Vardenafil-Umsätze als Ersatz für weggefallene
Umsätze veralteter Medikamente. Mit dem
Potenzmittel erreichten die Leverkusener
wahrscheinlich einen Jahresumsatz von 500 Millionen
Dollar (rund 1,1 Milliarden Mark), schrieb die Zeitung
weiter. Im Vergleich dazu habe sich der Umsatz mit
dem Konkurrenzprodukt Viagra des US-Wettbewerbers
Pfizer im vergangenen Jahr auf mehr als eine Milliarde
Dollar belaufen.
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