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E256 Sagesätze schrieb am 12.6. 2003 um 18:17:35 Uhr über

Porzellan-Syndrom

gegenwärtige philosophische selbstfragerei:

1. inwiefern werden wir menschen von höheren kräften (zeit / erziehung etc.) geleitet, als dass man uns schuldfrei sprechen könnte? kann man z.b. sagen, dass der amoklauf eines gehänselten, in der erziehung geschlagenen und klein gemachten jungen schuldfrei war und somit als eine art verfehlung der gesellschaft (oder viel besser: einer höheren, gesichtlosen kraft) dargestellt werden kann? oder, wie kafka es in seinem brief an den vater schrieb, dass an der mitmenschlichen begegnung und ihrem scheitern letzten endes niemand schuld ist? eine kritische frage.

2. im allgemeinen wird folgende opposition wahrgenommen, zumindest von mir: ich und außenwelt. dabei überkommen mich zweifel, inwiefern diese außenwelt ausdifferenzierbar ist, das heißt in elemente zerlegbar. vielleicht ist ja all das, was wir wahrnehmen, die ausgestaltung ein und der gleichen grundmasse? die außenwelt somit eine art grauer brei, der sich in vielen schönen farben zeigt. ich vermag keine antwort darauf zu finden, denn schließlich kann man nichts konkretes über eben diese außenwelt sagen, bin ich doch nicht sie.

3. die begrifflichkeit der metaphysik - wenn man die physik als summe existenter elemente sieht, dann ist dort sicherlich kein platz mehr für metaphysik. gleichsam muss man sich vor augen halten, dass metaphysik immer dort war, wo unerklärbarkeit war, d.h. der mond war etwas mystisches, solange nicht betreten, das wesen des menschen etwas göttliches, solange nicht erforscht. doch inwiefern kann man den gedanken an metaphysik oder irgendein transzendentes prinzip aufrechterhalten, rüberretten? und: sollte man das überhaupt? ist metaphysik erstrebenswert / übt sie überhaupt eine rolle aus im leben eines menschen?

4. gibt es eine objektive ethik?

// insofern denke ich die momentanen hauptgedanken. war mal ganz gut, sie an den blaster loszuwerden, auch wenn das fürchterlich... mir fehlt das wort. aber im prinzip sollte das nicht so sein. all die gedanken leben in meinem kopf; vielleicht gehören sie gar nicht in den blaster.


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