Der Dieter betreibt in Sonneberg das »Happy Erotic« Pornokino. Ich kann die olle Schwuchtel gut leiden. Er ist ehrlich freundlich, nicht so schmierig, wie die Pornokino-Typen sonst oft sind, und meistens gut gelaunt. Er kennt mich inzwischen auch schon. Und auch die Muschi kennt mich. Das ist eine sehr schöne grauseidige Perserkatze. Man darf sich also nicht wundern, wenn einem im »Happy« auf einmal beim Wichsen etwas Weiches und Pelziges um die Beine streicht, und schnurrend nach gekrault-werden maunzt. »Einmal Kino, einmal Schrank, einmal Radler!« Elffuffzich. Der Schrank knarzt immer wie blöd, und die Tasche geht kaum rein, aber Hauptsache, ich werde mein Zeug los. Den Schlüssel stecke ich mir dann immer in ein Armband. Das Armband ziehe ich eigentlich auch nur an, damit ich da den Spindschlüssel reinstecken kann. Sonst könnte ich ihn nirgendwo hintun, denn ich bin im Pornokino immer nackt - ich bin halt Exhibitionist. Ich steh drauf, nackt, beim wichsen und beim Sex bespannt zu werden. Und wenn die Spanner nett sind, dürfen sie ruhig auch mal Hand anlegen oder mir einen blasen. Ich bin da sehr unkompliziert. Aber das ist garnicht nötig. Eigentlich sind die Spanner am geilsten für mich, die mich ganz fasziniert angaffen, weil sie sich das selbst niemals nicht trauen würden: nackt im Pornokino ! Wie verwegen ! Wie aufregend ! Manchmal sagen sie mir das sogar: wie mutig das doch wäre. Dabei ist da garnichts dabei - finde ich jedenfalls. Gut - ok, als ich vor einem Vierteljahrhundert damit angefangen habe, hatte ich natürlich schon Herzklopfen, und das erste Mal in einem neuen Kino ist auch jedesmal wieder etwas aufregendes. Aber ansonsten ist »nackt-im-Pornokino« völlig normal - für mich jedenfalls. Wer nicht exhibitionistisch veranlagt ist, oder keine Erfahrung hat, der denkt sich: um Gottes Willen ! Da ist man doch total verletzlich, wenn man an so einem Ort nackt ist und jeder einen anfassen kann und so. Aber es ist genau umgekehrt: wenn man im Pornokino nackt ist, dann ist man der King, und hat den ganzen Laden im Griff - zumindest, solange kein anderer Nackter da ist, der noch geiler »zeigt« als man selbst, und natürlich auch kein Hetero-Paar. Wenn ein Paar im Kino auftaucht, hat man als Exhibitionist das Rennen schon so gut wie verloren - es sei denn, man schafft es, zu dem Paar Kontakt herzustellen. Das geht aber erstaunlich oft, weil die Paare, die ins Pornokino gehen, und Bescheid wissen, für so Typen wie mich sehr zugänglich sind. Wir sind sozusagen Sportsfreunde untereinander, und da können sich auch die Paare drauf verlassen, daß sie mit mir Spaß statt Ärger haben werden und ich mich an die Regeln halte. Aber Paare tauchen nachmittags im »Happy« eigentlich nie auf. Nur einmal bin ich einem solchen Paar begegnet gewesen in Sonneberg. Ein junger Türke mit seiner ebenso jungen Freundin - wohl auch ne Türkin. Sie hat ihm nämlich nur einen geblasen - ne Deutsche hätte sich diesen Prachtschwanz (diese Türken haben alle Schwänze ... ach!) sofort eingetütet. Aber die Türkinnen haben da ja so ihre eigene Sexualmoral. Naja - jedenfalls hab ich denen nur zugeguckt, und dabei natürlich auch gewichst, aber ich bin schön auf 2m Distanz geblieben. Es kam von denen auch kein Zeichen für die Annäherung. Verstehe ich ja auch - so hüpsche junge Leute und da kommt so ein alter Sack wie ich ... aber schön anzuschauen war es natürlich auch. Naja - egal ! Wenn ich also erst mal nackt bin, im »Happy«, dann wird mein Gehänge erst mal eingesalbt - ich wichse ja andauernd, wenn ich im Pornokino bin. Man nennt das »dauerwichsen« oder »edging« - immer so hart an der Schwelle zum Spritzen entlang, oder auch mal nur so soft. Aber trotzdem werden Schwanz und Eier ganz schön beansprucht, wenn man vier, fünf, sechs Stunden lang wichst. Da muß man den guten Teilen schon ein bischen Pflege angedeihen lassen. Und dann setze ich mich erst mal gemütlich mit meinem Radler und einem Kippchen in die Raucherecke, wichse meinen Schwanz, süppele mein Radler und dann kommen meistens auch schon die ersten Spanner angeschlappt, stecken sich mit zittrigen Händen eine Zigarette nach der anderen an, und tun so, als ob sie auf den Film auf dem flatscreen in der Raucherecke gucken würden. Und dann ist der Nachmittag im Pornokino doch fast schon wieder gelaufen für mich ! Horridoh !
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