Ziemlich grotesk war die Situation, die ich mit meinem Partner vor rund acht Jahren in London erlebte: ich hatte in einem örtlichen Sexshop Poppers erworben, die dort, anders als bei uns, legal gehandelt werden dürfen. Genau so ahnungslos wie er, schnüffelten wir beide während unseres anschließenden Spaziergangs durch den Hydepark mehrmals daran, und ob es an dem Präparat selber oder dem verruchten Nimbus des ganzen lag, verspürten wir urplötzlich das Bedürfnis, das nächstgelegene Herrenklo aufzusuchen. Dort zunächst noch im Bereich für das kleine Gelbe plaziert, stieß kurz darauf ein Radfahrer mitsamt Fahrrad zu uns, ungefähr so passend wie ein Skifahrer in einem Restaurant. Als der dann weiterfuhr(!), schnüffelten wir erneut an dem Fläschchen und begaben uns, dergestalt stimuliert, erstmals in unserer damals schon langjährigen Beziehung gemeinsam in eine Klokabine, wo wir jedoch nach wenigen Augenblicken von einer hünenhaften dunkelhäutigen Klofrau herausgetrommelt wurden, die uns unter anderem als 'perverts' und 'dirty gays' titulierte. Obwohl sie von ihrem Standpunkt aus vielleicht durchaus recht hatte, zumindest den Rauswurf betreffend, hat es mich noch lange Zeit danach entrüstet, daß eine geschlechtliche Zusammenkunft an einem abgeschlossenen Ort zwei guten Bekannten nicht verstattet sein soll, aber naja, schließlich hatten wir nicht das Wort 'fiancee' auf die Stirn tätowiert. Trotzdem komisch, zum ersten und einzigen Male gerade von einer Negerin... Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna?
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