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Ich habe es bestimmt schon mal woanders erwähnt: Nachdem meine Verwandschaft Anfangs der 70er Jahre konstatiert hatte, Lesen allein sei zu wenig an Hobby für ein heranwachsendes Kind und mir vergeblich das Sammeln von Briefmarken, Mineralien oder Fußballerbildchen nahezubringen versucht hatte, beschloß ich, eigene Wege des Sammelns zu gehen und verlegte mich auf Pommesgabeln. Akribisch sammelte ich alle, die ich in Imbißbuden und dem Unrat der Straße finden konnte, wusch sie zuhause in einer Essenz aus Wasser und Spiritus, wobei ich stets auf ein gewisses Mischungsverhältnis achtete (fraglos hätte es auch normales Spülmittel getan, doch die Verwendung von Alkohol erschien mir wissenschaftlicher) und klassifizierte sie dann in diversen Zigarillokisten. Wobei mir die Taxonomie der Pommesgabeln durchaus Kopfschmerzen bereitete: Eine zunächst eingeführte Gliederung nach Farben erschien mir später zu subjektiv, das hernach eingeführte Prinzip der Zwei - , Drei- oder Vierzackigkeit blieb auch unbefriedigend, da sich die Unterklasse der vierzackigen Pommesgabeln mit Widerhaken partout nicht füllen ließ. Eine Gliederung nach lokaler Verbreitung (so fanden sich hölzerne Exemplare zu dieser Zeit gehäuft in Nordwestdeutschland) wurde als zu aufwendig verworfen. Irgendwann gab ich sie dann alle zusammen in einen Schuhkarton und eine Zigarrenkiste (für die Sonderausgaben) und wenige Wochen darauf in den Hausmüll. Trotzdem: Für ein gutes Jahr habe ich die Wonnen des Sammelns geschmeckt, und wenn ich heute durch abebooks oder ebay streife, und schon kurz davor bin, die Sonderausgabe von Jahnns 'Spur des dunklen Engels' in der signierten Musikfassung für 500 € zu bestellen, hält mich der Gedanke ab, daß dies auch nur eine fünfzackige Pommesgabel in türkis mit Widerhaken ist. Selten zwar, aber die Pommes schmecken davon auch nicht anders.
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