Gott, Götter, Anfang und Ende - Unterschiede in den
Weltbildern
Die Fragen lauteten bei allen Völkern gleich: Woher
sind wir gekommen? Wie sind wir entstanden? Die
Antworten, die sich die Menschen gaben, waren zum
Teil sehr unterschiedlich, zum Beispiel die vom dem
Wesen, auf das alles zurückgeht:
Einige Kulturen und Religionen glauben, dass es nur einen Gott gibt, der alles
geschaffen hat. Juden, Christen und Moslems bekennen sich zu einem
allmächtigen Schöpfer, der keinen neben sich duldet. Andere
Glaubensrichtungen werden als heidnisch abgelehnt, ihre Anhänger als
Ungläubige (Monotheismus).
Die meisten anderen Schöpfungsmythen gehen davon aus, dass eine Vielzahl
von Gottheiten, die in ihrer Macht jeweils begrenzt sind, den Kosmos
geschaffen haben (Polytheismus).
Es gibt jedoch auch Völker, die glauben, dass alles aus dem Nichts oder dem
Chaos entstand, ohne dass ein Schöpferwesen seine Hand im Spiel hatte.
Für einige Kulturen ist die Schöpfung einmalig, für andere bedeutet sie ein
rhythmischen Werden und Vergehen des Kosmos.
Die Abfolge zweier oder mehrerer Menschengeschlechter entspricht einem
zyklischen Weltbild. Die Welt wird in dauernder Folge neu geschaffen, um
immer wieder mit allem unterzugehen. Das Chaos wurde durch die
Schöpfung also nicht endgültig überwunden. Manche Kulturen sprechen
daher von der Schöpfung auch als dem »ersten Mal«.
Dem entgegengesetzt ist die Vorstellung von einer einmaligen, umfassenden
Schöpfung. Der lineare Fluss der Zeit bedingt die Einmaligkeit der Schöpfung
des Lebens. Die Erwartung einer Endzeit beinhaltet ein endgültiges Urteil
über das moralische Verhalten der Menschen (Jüngstes Gericht).
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